11.05.2015 | 19:10:00 | ID: 20301 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Fleischproduktion im ersten Quartal 2015 auf Höchststand

Wiesbaden (agrar-PR) - In den gewerblichen Schlachtbetrieben Deutschlands wurde das erste Quartal 2015 mit einem neuen Rekordwert bei der Fleischerzeugung abgeschlossen.
Insgesamt erzeugt wurden 2,08 Millionen Tonnen Fleisch; 58.600 Tonnen oder 2,9 % mehr gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum. Der bisher erreichte Höchststand in einem ersten Quartal wurde im Jahr 2011 (2,03 Millionen Tonnen) erzielt.

Ausschlaggebend für den Produktionsanstieg in der Fleischerzeugung ist die deutliche Zunahme von Schweineschlachtungen. Gestiegene Produktionszahlen bei der Rindfleischerzeugung trugen ebenso wie die Zunahme bei der Geflügelfleischerzeugung zur hohen Gesamterzeugung bei. An der gesamten gewerblichen Fleischproduktion hatte im ersten Quartal 2015 die Schweinefleischerzeugung mit 68 % den höchsten Anteil.

Gewerblich erzeugtes Rindfleisch trug mit 13,7 % zur Gesamtproduktion bei; die Geflügelfleischproduktion erwirtschaftete einen Anteil von 18 %. Der gemeinsame Anteil von Schaf-, Ziegen- und Pferdefleisch betrug 0,3 %.

Mit insgesamt 15 Millionen geschlachteten Schweinen erbrachte das erste Quartal 2015 gegenüber der Vorjahresperiode einen Zuwachs von 3 % oder 436.000 Tieren. Vor allem im Monat März wurden deutlich mehr Schweine geschlachtet. Der Zuwachs im Berichtszeitraum resultiert aus dem größeren Angebot inländischer Schlachtschweine.

Die Anzahl gewerblich geschlachteter Schweine aus heimischer Produktion nahm gegenüber dem ersten Quartal 2014 um 4,1 % auf 13,9 Millionen Tiere zu; damit stammten 92, 5% der geschlachteten Schweine aus inländischer Herkunft. An importierten Schlachtschweinen kamen 1,1 Millionen (– 8,4%, – 102.900 Tiere) an den Haken.

Die Schweinefleischerzeugung stieg gegenüber den ersten drei Monaten 2014 um 3,1 % (+ 43.000 Tonnen) auf 1,4 Millionen Tonnen und übertraf damit das Rekordergebnis aus dem Erstquartal im Jahr 2011 (+ 1,39 Millionen Tonnen). Die Schweinefleischerzeugung konzentriert sich schwerpunktmäßig auf die Bundesländer Nordrhein-Westfalen mit 490.600 Tonnen und Niedersachsen mit 447.700 Tonnen, die zusammen 66,4 % der Schweineschlachtungen in Deutschland durchführten.

Das Aufkommen an Schlachtrindern übertraf das Ergebnis des ersten Quartals 2014 um 2,4 % oder 20.800 Tieren; insgesamt wurden 895.400 Rinder in gewerblichen Unternehmen geschlachtet. Eine positive Entwicklung wiesen die Schlachtungen von Färsen und Kälbern auf. Hier wurden gestiegene Schlachtzahlen von 7,1% (+ 8.400 Tiere) auf 127.200 Färsen sowie von 6,1 % (+ 4 700 Tiere) auf 82.300 Kälber registriert.

Kuhschlachtungen stiegen im Vergleichszeitraum um 1,8 % (+ 5.600 Tiere) auf 315.000 Kühe. Schlachtungen von Ochsen und Bullen erzielten im Berichtszeitraum eine Gesamtzahl von 360.200 Tieren; ein Anstieg um 1,3 % (+ 4.700 Tiere). Dagegen fielen Schlachtungen von insgesamt 10.700 Jungrindern um – 19,6 % (– 2.600 Tiere) geringer aus und blieben somit deutlich unter dem Niveau des ersten Quartals 2014.

Die Rindfleischerzeugung insgesamt stieg gegenüber der Vorjahresperiode ebenfalls um 2,4 % (+ 6 700 Tonnen) auf 285.800 Tonnen. Im Vergleich mit dem ersten Quartal 2014 brachten Färsen durchschnittlich 2,67 kg mehr auf die Waage; daraus und aus der höheren Anzahl geschlachteter Färsen resultierte eine erzeugte Schlachtmenge von 38.000 Tonnen (+ 8 %, + 2.800 Tonnen). Die Kalbfleischproduktion stieg um 9,2 % (+ 1.000 Tonnen) auf 11.800 Tonnen; hier profitierte die Erzeugung von der starken durchschnittlichen Gewichtszunahme von 4,04 kg.

Die Fleischer­zeugung von Kühen stieg um 1,8% (+ 1.700 Tonnen) auf 95.900 Tonnen. Mit 138.400 Tonnen produziertem Ochsen- und Bullenfleisch lag der Ertrag 1,2 % oder 1.700 Tonnen über dem des ersten Vorjahresquartals. Umgekehrt verhielt es sich bei den Jungrindern; hier sank die Fleischerzeugung um – 20,7 % (– 440 Tonnen) auf 1.700 Tonnen. Führende Verarbeitungsregion der gewerblichen Rinderschlachtungen ist das Bundesland Bayern; insgesamt 225.500 Rinder wurden zu 78.100 Tonnen Rindfleisch verarbeitet. Es folgt Nordrhein-Westfalen mit 185.200 zerlegten Rindern und einer Rindfleischerzeugung von 56.400 Tonnen.

Einen neuen Höchststand in einem ersten Quartal hat auch die Geflügelfleischerzeugung zu verzeichnen. Die gewerblichen Geflügelschlachtereien produzierten in den ersten drei Monaten 2015 rund 374.200 Tonnen Geflügelfleisch; die Erzeugung schließt mit einem Produktionsplus von 2,2 % oder 8.000 Tonnen gegenüber dem Vorjahresquartal. Von diesem Anstieg wurden allein 7.100 Tonnen bei der Erzeugung von Jungmasthühnerfleisch erwirtschaftet; dies entsprach 3,1% mehr als in den Monaten Januar bis März 2014.

Das Gesamtaufkommen an Jungmasthühnerfleisch belief sich auf 237.300 Tonnen. Die Produktionsmenge von Truthuhnfleisch erhöhte sich auf 116.900 Tonnen (+ 0,7%; + 830 Tonnen). Die Erzeugung von Suppenhühnerfleisch erzielte 9.200 Tonnen bei einem Zuwachs von 2,6 % (+ 230 Tonnen). Dagegen verringerte sich die Entenfleischerzeugung um – 0,9 % (– 100 Tonnen) auf 10.900 Tonnen. Die meisten Geflügelfleischerzeuger haben ihren Sitz im Bundesland Niedersachsen. Hier wurden 61 % (228 400 Tonnen) des gesamten Geflügelfleischs im ersten Quartal 2015 produziert.

Die gewerbliche Erzeugung von Schaf- und Lammfleisch erbrachte in den Monaten Januar bis März 2015 ein Volumen von insgesamt 4.700 Tonnen; ein Plus von 20,3 % (+ 786 Tonnen). Mit 4.000 Tonnen entfiel die überwiegende Menge davon auf Lammfleisch, die vor allem im Monat März, vermutlich wegen des bevorstehenden Osterfestes, hergestellt wurde. Insgesamt wurden dafür 233.700 Lämmer und Schafe geschlachtet; das waren 21,5 % (+ 41.300 Tiere) mehr als im Vorjahreszeitraum.

Die Ziegenfleischproduktion verzeichnete – bei mengenmäßig untergeordneter Bedeutung – ein deutliches Wachstum von 51,8 % auf 85 Tonnen. Dies ist vor allem auf verstärkte Schlachtungen im Monat März zurückzuführen. Insgesamt erhöhten sich im ersten Quartal 2015 die Ziegenschlachtungen um 52,1 % (+ 1.600 Tiere) auf 4.700 Tiere. An Pferdefleisch wurden 553 Tonnen erzeugt, das waren – 3 % weniger als im Erstquartal 2014; die Zahl der Schlachtpferde lag bei 2.100 Tieren (– 3 %). (destatis)
Pressekontakt
Herr Frank Hennig
Telefon: 0611-753602
E-Mail: presse@destatis.de
Pressemeldung Download: 
Statistisches Bundesamt (Destatis)
Statistisches Bundesamt (Destatis)
Gustav-Stresemann-Ring 11
65189 Wiesbaden
Deutschland
Telefon:  +49  0611  751
Fax:  +49  0611  724000
E-Mail:  poststelle@destatis.de
Web:  www.destatis.de
>>>  Pressefach


© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.