Hannover (agrar-PR) - Die deutschen Landwirte haben ihre Fleischproduktion im vergangenen
Jahr erneut ausgeweitet. Wie der Landvolk-Pressedienst berichtet,
beziffert das Statistische Bundesamt die Fleischproduktion für 2009 auf
insgesamt 7,74 Mio. Tonnen (t). Damit haben die deutschen Landwirte die
bisherige Rekordmenge von 7,55 Mio. t aus 2008 um 2,5 Prozent
überschritten. Ein besonders dynamisches Wachstum wies auch im
vergangenen Jahr der Schweinesektor auf. Die Schweinefleischerzeugung
wuchs gegenüber 2008 um 3,1 Prozent auf 5,25 Mio. t, mittlerweile
bestehen mehr als zwei Drittel des gesamten deutschen Fleischaufkommens
aus Schweinefleisch. Deutlich zugenommen hat im vergangenen Jahr
darüber hinaus die Geflügelfleischerzeugung. Die Wiesbadener
Statistiker ermittelten eine Steigerung um 3,4 Prozent auf nunmehr 1,29
Mio. t. Dagegen hat die deutsche Rindfleisch-
erzeugung etwas abgenommen, und zwar um 0,5 Prozent auf knapp 1,18 Mio.
t. Drastisch ist jedoch erneut die Erzeugung von Schaffleisch
zurückgegangen, und zwar um 11,7 Prozent auf nur noch 20.100 t.
Den Anstieg in der Geflügelfleischproduktion führen Marktkenner vor
allem auf die vermehrte Produktion von Jungmasthühnern zurück. Diese
nahm 2009 um knapp 6,0 Prozent auf 749.000 t zu, während die
Putenhalter ihre Erzeugung nach dem starken Wachstum im Jahr zuvor in
2009 nur um 0,4 Prozent auf 438.000 t steigerten. Im Segment
Rindfleisch ging vor allem die Erzeugung von Ochsen- und Bullenfleisch
zurück. Sie erreichte im vergangenen Jahr nur noch 578.000 t, das waren
4,1 Prozent weniger als 2008. Dagegen nahm die Erzeugung von Kuhfleisch
um 1,5 Prozent auf 416.000 t und die von Kalbfleisch um 3,9 Prozent auf
41.000 t zu. Während die Steigerung der Kalbfleischproduktion auf
deutlich höhere Schlachtgewichte der Tiere zurückgeführt wird, dürfte
die gestiegene Kuhfleischerzeugung ein Resultat der drastisch
gesunkenen Milchpreise gewesen sein. Diese veranlasste viele
Milcherzeuger, sich vorzeitig von Milchkühen zu trennen.
Die Verbraucher verspüren allerdings schon seit einigen Jahren nur
einen gleichbleibenden Appetit auf Fleisch. So schätzt der
Bundesverband der deutschen Fleischwarenindustrie, dass sich jeder
Bundesbürger rein statistisch gesehen 2008 rund 60,4 kg Fleisch hat
schmecken lassen. In den drei Jahren zuvor hatte sich der
Fleischverzehr der Bundesbürger stets auf diesem Niveau bewegt. Am
liebsten griffen die Deutschen zu Schweinefleisch, von dem sie sich
2008 rund 38,4 kg pro Kopf schmecken ließen. Gern griffen sie auch zu
Geflügelfleisch, von dem in 2008 rund 11,2 kg je Kopf verspeist wurden.
Knapp dahinter rangierte mit 8,6 kg der Verzehr von Rindfleisch. Dabei
konnten sich die deutschen Verbraucher seit Beginn der Wirtschaftskrise
über deutlich günstigere Einkaufspreise für frische Lebensmittel
freuen, allein im vergangenen Jahr gaben diese gegenüber 2008 im
Schnitt um 5,1 Prozent nach.