19.11.2015 | 15:30:00 | ID: 21429 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Früher eine sichere Bank: Weißes Gold der Agrarwirtschaft auch in Brandenburg unter Preisdruck – Zukunft der Milchwirtschaft

Potsdam (agrar-PR) - Seit Monaten stehen auch in Brandenburg Milcherzeuger unter Druck. Milch, das „weiße Gold vom Bauernhof“, wie immer gern geschrieben wird, kann von den Betrieben nicht mehr kostendeckend erzeugt werden. Das Problem: Derzeit herrscht ein Überangebot, wie Agrar- und Umweltminister Jörg Vogelsänger auch in seiner Antwort auf eine Kleine Anfrage im Brandenburger Landtag ausführt.

Vor einigen Tagen haben sich die deutschen Agrarminister einvernehmlich auf ein Maßnahmepaket zur Unterstützung der Milchbauern verständigt. Auf dem Weg gebracht sind unter anderem  69 Millionen Euro Liquiditätshilfen der EU.

Der Bundeszuschuss zur Landwirtschaftlichen Unfallversicherung wird von 100 Millionen Euro auf 178 Millionen Euro im Jahr 2016 erhöht. Dies hat der Haushaltsausschuss des Bundestags in der vergangenen Woche beschlossen. Vogelsänger wertet dies „als einen großen Erfolg, der insbesondere auch tierhaltenden Betrieben zugute kommt. Gemeinsam gilt es jetzt, für die Verstetigung zu kämpfen.“

Zu den Zusagen, die Minister Vogelsänger für das Land machen kann, gehört die vollständige Auszahlung der gesamten Flächenprämie noch in diesem Jahr und die Prüfung, inwieweit Vermarktungsmöglichkeiten für Milcherzeugnisse verbessert werden können. Vogelsänger: „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, dass auch 2015 die Direktzahlungen pünktlich einschließlich der KULAP-Zahlungen erfolgen. Es geht darum, die Liquidität der Betriebe zu verbessern. Jeder kann auch seinen persönlichen Beitrag leisten: Trinkt mehr Milch! Man kann in Brandenburg sogar Milch tanken!“

„Alle Betriebe leiden unter einem inakzeptablen Milchpreis, der jedoch in erster Linie international gemacht wird“, stellt der Minister klar. Seit Mitte Oktober sind die Exportpreise für Milchprodukte um 18 Prozent gefallen. So sind Rückgänge vor allem bei den Märkten China und Russland zu verzeichnen. In Europa und in den USA wird weiterhin mehr Milch erzeugt als im vorigen Jahr.

Zum Umfang der Milchanlieferung in Brandenburg gibt es keine statistischen Daten, da die Milch an unterschiedliche Molkereien im Bundesgebiet geliefert wird. Die Situation lässt sich näherungsweise aus den Zahlen des Landeskontrollverbands Berlin/Brandenburg (LKV) ableiten. Fast 500 Betriebe, große und kleine, sind in Brandenburg hier tätig.

Der LKV zählt aktuell 420 Betriebe in der Milchleistungsprüfung. Etwa fünf Betriebe haben in den vergangenen Monaten die Produktion eingestellt. Die Kühe aus diesen Betrieben wurden verkauft und werden weiter gemolken, so dass der Milchkuhbestand im Land nur gering rückläufig ist. Vom LKV wird eingeschätzt, dass trotz der Krise die Anzahl der Brandenburger Rinderhalter und die Zahl der gehaltenen Rinder relativ konstant geblieben ist.
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Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz
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