08.04.2010 | 00:00:00 | ID: 5327 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Genossenschaften setzten weniger um

Hannover (agrar-PR) - Für die deutschen Genossenschaften im Agrarbereich bleibt die Warenwirtschaft der wichtigste Umsatzträger. Zwar hatte die Belieferung der Bauern mit Betriebsmitteln wie Dünger oder Futter sowie die Vermarktung der Ernte im vergangenen Jahr ein zweistelliges Minus zu verbuchen, mit einem Gesamtumsatz von 17,7 Mrd. Euro trug dieser Bereich aber immer noch fast die Hälfte zum gesamten genossenschaftlichen Umsatz bei. Eine starke Position im Genossenschaftswesen hatte aber auch die Milchwirtschaft mit einem Umsatz von 9,0 Mrd. Euro, das war ein Viertel des Gesamtumsatzes. Nur halb so viel steuerte die Vieh- und Fleischwirtschaft bei, nämlich 4,8 Mrd. Euro. Auch die Genossenschaften im Obst-, Gemüse- und Gartenbaubereich erwirtschafteten immerhin einen Umsatz von 2,7 Mrd. Euro. Schließlich trugen die Agrargenossenschaften, die in den neuen Bundesländern vielfach die LPG-Nachfolge angetreten haben, noch 1,8 Mrd. Euro zum Ergebnis bei.

Gegenüber 2008 mussten die im Deutschen Raiffeisenverband organisierten Genossenschaften insgesamt bei einem Ergebnis von 37,5 Mrd. Euro allerdings einen Umsatzrückgang um 13,6 Mrd. Euro verkraften. Besonders kräftig fiel das Minus mit knapp 19 Prozent im Bereich der Warenwirtschaft aus. Dies bedeutet allerdings nicht, dass viele Bauern ihrer Genossenschaft den Rücken gekehrt haben. Vielmehr ließen stark eingebrochene Preise den Ernteerlös schrumpfen, zugleich sparten die Bauern nach einem kräftigen Preisanstieg für Dünger bei den Betriebsmitteln. Auch bei der Landtechnik bekamen die Genossenschaften die zurückhaltende Investitionsbereitschaft der Bauern zu spüren. Ebenfalls deutlich fiel das Minus in der Milchwirtschaft mit einem Umsatzrückgang um 16,7 Prozent aus; auch hier waren stark gesunkene Erzeugererlöse schuld daran. Gleichwohl spielen die Genossenschaften gerade in der Milchwirtschaft eine bedeutende Rolle, sie erfassen den überwiegenden Teil der in Deutschland erzeugten Milch.

Verhältnismäßig gut haben dagegen die genossenschaftlichen Unternehmen in der Fleischwirtschaft abgeschnitten, die exakt an das Vorjahresergebnis anknüpfen konnten. Sie profitierten vor allem vom Anstieg der Schweinefleischerzeugung und einem erfolgreichen Ausbau der Exporte. Hier erwarten die Genossenschaften eine weitere Zunahme. Positiv hat sich daneben der Umsatz der Obst-, Gemüse- und Gartenbaugenossenschaften entwickelt, der um 8,0 Prozent wuchs – trotz eines erheblichen Marktdrucks. Einen kräftigen Umsatzrückgang um 10,0 Prozent hatten dagegen die Agrargenossenschaften zu verbuchen. Sie litten ebenso wie die als Einzelunternehmen geführten Bauernhöfe unter dem starken Verfall der landwirtschaftlichen Erzeugerpreise, der auch durch die gute Ernte nicht kompensiert werden konnte.
Pressekontakt
Frau Sonja Markgraf
Telefon: 0511/36704-31
E-Mail: pressestelle@landvolk.org
Pressemeldung Download: 
Landvolk Niedersachsen - Landesbauernverband e.V.
Landvolk Niedersachsen - Landesbauernverband e.V.
Warmbüchenstr. 3
30159 Hannover
Deutschland
Telefon:  +49  0511  36704-0
E-Mail:  info@landvolk.org
Web:  www.landvolk.net
>>>  RSS
>>>  Pressefach


© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.