29.07.2009 | 00:00:00 | ID: 1457 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Getreideernte 2009 in Baden-Württemberg: Guter Durchschnitt

Stuttgart (agrar-PR) - Gesamterntemenge von 32 Millionen Dezitonnen erwartet
»Vergleichbar mit dem Vorjahresergebnis und damit guter Durchschnitt!« So lautet die Einschätzung der amtlichen Ernteberichterstatter von Ende Juni/Anfang Juli zur Getreideernte 2009. Nach Mitteilung des Statistischen Landesamtes wird der Ertrag im Landesmittel und über alle Getreidearten (ohne Körnermais) auf über 66 Dezitonnen je Hektar (dt/ha; 1dt = 0,1 Tonnen) gegenüber 62,3 dt/ha im Sechsjahresmittel 2003/2008 und 65,3 dt/ha im Erntejahr 2008 veranschlagt.

Das Auf und Ab beim Wetter im Juni und Juli hat dem Getreide, abgesehen von regional aufgetretenen Fällen von Hagelschlag und Starkregen, nicht geschadet. Im Gegenteil, es hat das Wachstum befördert. Das Problem der Landwirte in den nächsten Tagen und Wochen wird es sein, den gewachsenen Ertrag bei möglichst stabilen Witterungsbedingungen ohne Verluste in die Silos zu bringen. Denn diese erste Ernteschätzung erfolgte unter der Prämisse, dass bis zum Einbringen der Ernte einigermaßen normale Witterungsverhältnisse vorherrschen. Gefahr droht bei weiterhin feuchtwarmer Witterung etwa durch Fusarienpilze. Genaueren Aufschluss über die tatsächliche Getreideernte werden daher erst die effektiven Probeschnitt- und Volldruschergebnisse der »Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung« Ende August liefern können.

Legt man die vorläufigen Ergebnisse zum Getreideanbau aus der diesjährigen Bodennutzungshaupterhebung zugrunde, so kann mit einer Getreideernte (ohne Körnermais) von voraussichtlich 32,2 Millionen dt (entspricht 3,22 Millionen Tonnen) und damit in etwa mit der gleichen Menge wie im Vorjahr gerechnet werden. Die langjährige Durchschnittsernte 2003/2008 beziffert sich auf 30,0 Millionen dt.

Hinter den aktuellen Erntezahlen verbergen sich im Vorjahresvergleich angesichts der erneuten Aussetzung der Stilllegungsverpflichtung und der Preissignale für Getreide nach der Ernte 2008 nur leichte Verschiebungen im Anbau auf dem Ackerland. Verlierer war die Sommergerste (72 200 ha; -16,9%), die bedingt durch die guten Aussaatbedingungen im vergangenen Herbst die 2008 dazu gewonnenen Flächenanteile wieder abgeben musste. Die beiden Futtergetreidearten Wintergerste (107 000 ha) und Triticale (22 200 ha) behaupteten sich gut. Die ertragsstärkste Getreideart Winterweizen (220 600 ha) konnte das hohe Niveau des Vorjahres sogar nochmals übertreffen. Nach Jahren des Anbaurückgangs kommt die Renaissance des Hafers (29 100 ha; +1,9 %) überraschend. Von der voraussichtlichen Gesamtgetreideernte des Jahres 2009 entfielen nach jetzigem Stand etwa 18,2 Millionen dt auf die Brotgetreidearten Weizen und Roggen (2008: 18,1 Millionen dt) und 14,0 Millionen dt auf die Futter- und Industriegetreidearten Gerste, Hafer und Triticale (2008: 14,1 Millionen dt).

Bei Winterraps, der mit Abstand wichtigsten Ölfrucht im Land, liegen die Ertragserwartungen bei 36 dt/ha. Nach den ersten Ergebnissen der Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung scheinen im Landesmittel aber Erträge von bis zu 40 dt/ha und darüber möglich. Im Vorjahr wurde ein Ertrag von 37,4 dt/ha bei einem Ölgehalt von 43,1 Prozent realisiert.

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Landwirtschaft/Wachstumsstand, Ernte und Weinbau
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