03.08.2009 | 00:00:00 | ID: 1536 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Getreideernte läuft auf Hochtouren – Preise katastrophal - Schneider fordert zusätzliche Absatzmöglichkeiten

Friedrichsdorf / Ts. (agrar-PR) - Nach der etwas stabileren Wettersituation der vergangenen Tage läuft die ins Stocken geratene Getreideernte auf Hochtouren. In weiten Teilen Hessens waren zuvor umfangreiche und kontinuierliche Erntearbeiten kaum möglich, da das Getreide nach Regenfällen nicht abtrocknen konnte. Nun sind alle Getreidearten zeitgleich erntereif und erhöhen den Arbeits- und Zeitdruck in den Betrieben. Zudem stellt dies hohe Anforderungen an die Getreideerfassung und -Logistik. Die bislang geernteten Mengen und Qualitäten liegen auf durchschnittlichem Niveau, die Getreide- und Rapspreise stehen zunehmend unter Druck.

Während die Kosten für die Betriebsmittel, insbesondere Düngemittel, zur Erstellung der Ernte 2009 deutlich anstiegen, sanken die Getreidepreise gegenüber dem Vorjahr um etwa 50 Prozent. Die mit der Ernte erzielbaren finanziellen Ergebnisse können nicht die Produktionskosten decken. Aktuell liegen die Erzeugerpreise auf einem katastrophalen Niveau.

Die Ursachen dieses Preisverfalls sind nach Auffassung des Präsidenten des Hessischen Bauernverbandes, Friedhelm Schneider, neben der Wirtschafts- und Finanzkrise auch fehlende zusätzliche Absatzmöglichkeiten. Beispielsweise ist die Verwendung von Getreide und Raps zur Erzeugung nachwachsender Rohstoffe und Bioenergie ins Stocken geraten.

Gründe sind die von der Bundesregierung eingeführte Besteuerung von Biokraftstoffen sowie die gesenkten Beimischungsquoten von Biokraftstoff zum Mineralöl. „Wir brauchen nachhaltige alternative Absatzmöglichkeiten zur Marktentlastung, die uns die Politik derzeit durch Restriktionen verwehrt“, so Präsident Friedhelm Schneider in seiner Bewertung.

Die Landwirte werden in der angespannten Erntesituation alle betriebseigenen Lagermöglichkeiten ausschöpfen, den Markt genau beobachten und zeitgerecht mit qualitativ hochwertiger Ware aus heimischer Erzeugung bedienen. Die Schaffung alternativer Verwertungsmöglichkeiten für Ackerbauprodukte müsse von der Politik wieder ernsthaft vorangebracht werden. Mehr Absatz führe zu mehr Nachfrage und damit auch zu höheren Preisen, so Präsident Schneider abschließend.
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