18.08.2011 | 16:36:00 | ID: 10435 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

In NRW weiter am teuersten

Bonn (agrar-PR) - Was knapp ist, ist auch teuer. Dieses „Gesetz“ gilt natürlich auch und insbesondere für den landwirtschaftlichen Grund und Boden, dessen Kaufpreis in den vergangenen Jahren kräftig angezogen ist.
Wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) in Bonn mitteilt, haben nach Berechnungen der statischen Landesämter sowohl in den alten als auch speziell in den neuen Bundeslän­dern die Bodenpreise 2010 kräftig angezogen. Auch in Nordrhein-Westfalen legte der Kaufpreis um 4,5 % zu.

2010 wurden in Nordrhein-Westfalen 3 270 landwirtschaftliche Grundstücke mit einer Gesamtfläche von 5 815 ha verkauft. Gegenüber dem Vorjahr wurden 1,8 % weniger Geschäfte getätigt, die veräu­ßerte Fläche sank um 3,4 %. Der Gesamtverkaufswert mit rund 163 Mio. € lag um 1 % über dem Vorjahreserlös. Der durch­schnittliche Kaufwert je ha stieg um 4,5 % auf 28 051 €. Damit bleiben die Bodenpreise in NRW unverändert auf dem höchsten Niveau. An zweiter Stelle rangiert seit Jahren Bayern mit 25 866 €, gefolgt von Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein. Als einziges Bundesland weist das Saarland einen Rückgang der Kaufwerte um 13,6 % auf.

Nach Ansicht des RLV muss es nicht verwundern, dass landwirtschaftliche Grundstücke immer teurer würden. Seit Jahren mache der landwirtschaftliche Berufsstand darauf aufmerksam, dass der Verbrauch von landwirtschaftlicher Nutzfläche endlich gestoppt werden müsse. Wenn etwas in Zeiten knapper Ressourcen, bedrohten Klimas und hungernder Menschen auf den Prüfstand gehöre, dann sei dies die Werteskala im Umgang mit dem Boden.

Vom Ziel der Bundesregierung, den Flächenverbrauch bis zum Jahr 2020 von heute über 100 ha auf 30 ha pro Tag zu senken, sei  man jedenfalls meilenweit entfernt, betont der Verband. Insbesondere bei den Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen müsse umgedacht werden. Denn noch immer werde dabei so getan, als gebe es kein Problem beim Klimaschutz, keine unsichere Versorgung bei Energie und Rohstoffen und auch kein Hungerproblem auf dieser Erde.

Zur Wertsteigerung des Bodens dürften aber nach Auffassung des RLV auch die Finanz- und Wirtschaftskrisen der jüngsten Vergangenheit beigetragen haben. In Zeiten wo Dollar und Euro auf wackeligen Beinen stehen, werden andere - krisensichere – Anlagen wertvoller denn je. So investiere der eine oder andere nicht nur in Gold oder andere Edelmetalle, sondern auch in landwirtschaftlichen Grund und Boden, der - weil nicht vermehrbar - seinen hohen Wert behalten dürfte, meint der RLV. (RLV)
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