25.08.2009 | 00:00:00 | ID: 1806 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Kein Rekord, aber doch ein Spitzenergebnis: Mähdrescher ernten 3,22 Millionen Tonnen Getreide

Stuttgart (agrar-PR) - Ertrag je Hektar zwischen Rhein und Iller im Schnitt von über 66 Dezitonnen
Während sich auch in den baden-württembergischen Spätdruschgebieten langsam das Ende der Getreideernte abzeichnet, legt das Statistische Landesamt eine erste Erntebilanz auf der Grundlage exakter Ertragsmessungen vor. Aufgrund der vorläufigen Ergebnisse der Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung beziffert sich die diesjährige Getreideernte (ohne Körnermais) auf 3,22 Millionen Tonnen. Das ist beinahe exakt die gleiche Menge wie im Vorjahr, aber über 7 Prozent mehr als im Mittel der Jahre 2003/08 (3,00 Mill. t). Da witterungsbedingt die Erntearbeiten im August immer wieder unterbrochen werden mussten, liegen aktuell nur die Ergebnisse von jedem zweiten der vorgesehenen Volldrusche vor.
Die Ergebnisse sind folglich noch mit Unsicherheiten behaftet und Veränderungen möglich.

Nur leichte Verschiebungen im Getreideanbau


Hinter den aktuellen Erntezahlen verbergen sich im Vorjahresvergleich angesichts der erneuten Aussetzung der Stilllegungsverpflichtung und der Preissignale für Getreide nach der Ernte 2008 nur leichte Verschiebungen im Anbau auf dem Ackerland. Verlierer war die Sommergerste (72 200 ha; -16,9 Prozent), die bedingt durch die guten Aussaatbedingungen im vergangenen Herbst die 2008 dazu gewonnenen Flächenanteile wieder abgeben musste. Die beiden Futtergetreidearten Wintergerste (107 000 ha) und Triticale (22 200 ha) behaupteten sich gut. Die ertragsstärkste Getreideart Winterweizen (220 600 ha) konnte das hohe Niveau des Vorjahres sogar nochmals übertreffen. Nach Jahren des Anbaurückgangs kommt die Renaissance des Hafers (29 100 ha; +1,9 Prozent) überraschend.

Die durchschnittliche Flächenleistung aller Getreidearten liegt im Landesmittel bei 66,5 Dezitonnen je Hektar (dt; 1dt=100 kg =0,1 Tonnen). Das ist nach 2004 (68,3 dt/ha) der zweithöchste Flächenertrag in der Geschichte des Landes. Das Vorjahresergebnis (65,3 dt/ha) und das langjährige Mittel 2003/08 (62,3 dt/ha) liegen um 1 bzw. um 4 dt/ha niedriger. Winter- (65,2 dt/ha) wie Sommergerste (56,2 dt/ha) liegen jeweils mehr als ein Zehntel über den langjährigen Vergleichswerten, Hafer (55,2 dt/ha) um 8,5 Prozent.

Die Wintersaaten konnten im Herbst 2008 bei guten Bedingungen ausgebracht werden. Die Kälteperiode dauerte zwar lange, hatte aber kaum Auswinterungsverluste zur Folge. Das Auf und Ab beim Wetter im Juni und Juli hat dem Getreide, abgesehen von regional aufgetretenen Fällen von Hagelschlag und Starkregen, nicht geschadet. Im Gegenteil, es hat das Wachstum befördert. Rechtzeitig zur Ernte setzte sich dann die trockene Witterung mehr und mehr durch, so dass die Erntearbeiten im Allgemeinen wenig beeinträchtigt waren.

Legt man die Anbauflächen der diesjährigen Bodennutzungshaupterhebung zugrunde, so errechnet sich für die Futter- und Industriegetreidearten (Gerste und Hafer) eine Gesamterntemenge von 1,43 Mill. t; ein Ergebnis, welches das Vorjahresresultat um 1,8 Prozent, das Mittel der Jahre 2003/08 um 4,6 Prozent überschreitet. Die Ernte der Brotgetreidearten (Weizen und Roggen) beziffert sich auf insgesamt 1,78 Mill. t und liegt damit geringfügig unter dem Vorjahresergebnis. Das langjährige Mittel wird um fast ein Zehntel übertroffen.

Ebenfalls sehr gute Ernten bei Winterraps und Körnermais

Wie das Statistische Landesamt aufgrund erster Ergebnisse der Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung weiter feststellt, konnte bei Winterraps, der mit Abstand bedeutendsten Ölfrucht im Land, mit einem Durchschnittsertrag von 41,4 dt/ha ebenfalls ein Spitzenergebnis für den Südwesten erzielt werden.

Die Körnermaisbestände, in ihrem Kerngebiet am Oberrhein häufig beregnet, machen gleichfalls einen guten Eindruck. Im Landesmittel wird derzeit mit einem Ergebnis von 105 dt/ha gerechnet. Zum Vergleich: Der Rekordertrag aus dem Vorjahr beziffert sich auf 105,4 dt/ha.

Das Grünland konnte die guten Wachstumsbedingungen mit ausreichender Wasserversorgung in sehr hohe Erträge umsetzen. Die Heuernte war allerdings durch häufige Regenfälle immer wieder unterbrochen und dadurch verzögert. Infolge des höheren Rohfasergehalts ist überständiges Heu schwerer verdaulich und damit von schlechterer Qualität.
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