18.11.2009 | 00:00:00 | ID: 3668 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Keine einfache Umsetzung in Sicht

Hannover (agrar-PR) - Landvolk-Vorstand Prämien für Kühe oder Dauergrünlandflächen oder
ein weiterer Zuschuss zur landwirtschaftlichen Unfallversicherung: Die Diskussion
zur Umsetzung des im Koalitionsvertrag beschlossenen Dauergrünlandmilch-programms eröffnet verschiedene Optionen. Der Vorstand des Landvolkes Niedersachsen diskutierte in Hannover die Varianten.

Einfach wird die Umsetzung nicht, lautete schließlich die einhellige Auffassung des Gremiums. Die EU hatte kurz vor der Bundestagswahl bereits 280 Mio. Euro bereit gestellt, davon sollen 56 Mio. Euro in Deutschland zum Einsatz kommen. Sie sollen offensichtlich als Aufschlag zur Betriebs-prämie für Milchviehbetriebe verteilt werden. Die Koalitionspateien haben zusätzlich auf nationaler Ebene ein Paket von 750 Mio. Euro beschlossen. 200 Mio. Euro gehen als Zuschuss in die Unfallversicherung, mit 50 Mio. Euro wird die Liquiditätshilfe fortgesetzt, und 500 Mio. Euro sind für ein Sofortprogramm als Hilfe für die „krisenbedingt schwierige Einkommenssituation" in der Milchwirtschaft. 300 Mio. Euro sollen bereits 2010 auf den Höfen ankommen, 200 Mio. Euro ein Jahr später. In der Begründung heißt es, das Programm solle „aktuell drohende Flächenbrachen und unwiderrufliche Schäden für Natur und Kulturlandschaft verhindern".
Ganz so einfach wie die Politiker ihre Hilfe angedacht haben, wird den Beamten im Bundeslandwirtschaftsministerium die Umsetzung nicht gemacht. Das wurde im Vorstand nach den Ausführungen von Strukturreferent Dr. Wilfried Steffens deutlich. Die Hilfe soll zwar schnell umgesetzt werden, muss aber mit den Vorgaben des EU-Rechtes konform sein. In der Diskussion sind jetzt Prämien für das Dauergrünland oder aber Kühe, die jeweils auf einen Betrag von etwa 25 Euro je Hektar oder bis zu 40 Euro je Kuh hinaus laufen könnten. Ein Rest wird zusätzlich noch als Zuschuss für Milchviehhalter in die Unfallversicherung gehen, eine Kombination aller Hilfen gilt als wahrscheinlich. Landvolkpräsident Werner Hilse befürchtete mit Blick auf die EU-rechtlichen Vorgaben heftige Diskussionen und letztlich doch viel Unzufriedenheit. Für ein Vorruhestandsprogramm, wie es das Landvolk Niedersachsen bereits vor der Bundestagswahl vorgeschlagen hatte, wäre der Betrag nach Überzeugung von Hauptgeschäftsführer Jörn Dwehus ein „idealer Grundstock" gewesen.

Im Mittelpunkt der Vorstandssitzung stand weiter die Berichterstattung aus den Ausschüssen. Norbert Meyer stellte für den Tierseuchenausschuss fest, die Blauzungenimpfung habe sich bewährt, in 2009 seien nur sechs Fälle registriert worden. Im kommenden Jahr werde die Tierseuchenkasse wieder die Kosten für den Impfstoff übernehmen, der Landwirt habe die Tierarztkosten zu tragen. Zur Ausmerzung der BHV1 wird ein weiterer Anlauf übernommen, der Impfstatus soll in der HIT-Datenbank dokumentiert werden.

Ein schwieriges Umfeld macht den Rindermästern zu schaffen, berichtete Albert Schulte to Brinke aus dem Rindfleischausschuss. Dazu tragen zunehmende Importe aus den USA bei, aber auch die recht hohen Preise für Rindfleisch in der Ladentheke sorgen nicht für Entlastung des Marktes. Einen Erfolg habe der Verband bei den Begleitpapieren zur Schlachtung erzielt, hier reiche weiter das Begleitpapier aus.

Auch für die Schweinemäster gibt es noch keine grundlegende Marktentlastung, bedauerte Hermann Wester für den Veredelungsausschuss. Allerdings verwies er auch auf die Rekordzahlen in der Erzeugung, die private Lagerhaltung aber lehne der Ausschuss weiter ab. Aus dem Junglandwirteausschuss regte Heino Klintworth an, die Folgen des Klimawandels für die Landwirtschaft intensiver zu beleuchten. Der Ausschuss setzt sich außerdem für die Einführung einer Risikoausgleichsrücklage ein. In Schulbesuchen wirbt der Ausschuss für den Niedersächsischen Studienkurs und den TOP-Kurs in Bonn.
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