Bonn (agrar-PR) - Die deutsche Milchindustrie ist mit einem
Umsatz von 22,3 Mrd. € und 36.500 Beschäftigten (2008) die zweitgrößte
Sparte der deutschen Ernährungsindustrie. Das teilt der Rheinische
Landwirtschafts-Verband (RLV) in Bonn mit und weist darauf hin, dass 21
% der Umsätze die deutschen Molkereien über den Export erwirtschaften.
Mehr als die Hälfte der Milch werde von genossenschaftlichen
Unternehmen verarbeitet.
Die Zahl der Molkereien in Deutschland habe stark abgenommen.
Gab es 1990 nach Angeben des RLV noch 360 Unternehmen, so schrumpfte
die Zahl bis 2000 auf 127 und lag im Jahr 2008 nur noch bei genau 100
Unternehmen mit 234 Betriebsstätten, die täglich zusammen über 75.000
Tonnen Milch zu hochwertigen Lebensmitteln verarbeiten.
Wie der RLV weiter mitteilt, sei die Molkereibranche schon
seit geraumer Zeit im Umbruch. Das Schweizer Unternehmen Nestlé halte
mit Abstand die Spitzenposition mit einem Umsatz von 18,5 Mrd. €
(2008), gefolgt von den beiden französischen Unternehmen Danone und
Lactalis. Die Fusion der beiden niederländischen Molkereien Friesland
und Campina habe zum viertgrößten europäischen Unternehmen mit einem
Jahresumsatz von 8,9 Mrd. € geführt. Die beiden größten deutschen
Molkereiunternehmen, Müller-Milch und Nordmilch, wiesen 2008 einen
Umsatz von jeweils 2,3 Mrd. € aus.