18.11.2009 | 00:00:00 | ID: 3671 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Kritik ohne echte Argumente

Hannover (agrar-PR) - EIN KOMMENTAR VON Gabi von der Brelie
Landwirtschaftlicher Unternehmergeist stößt heutzutage schnell an Grenzen. Es sind zumeist sehr ideologische Grenzen, die innovativen und wachstumswilligen Betriebsleitern aufgezeigt werden. Kaum eine Biogasanlage, kaum ein Schweine- oder Geflügelstall, fast kein Windrad lässt sich heute noch ohne die kritische Auseinandersetzung mit den Nachbarn realisieren.

Gegen sachliche Kritik spricht nichts. Sie orientiert sich an den rechtlichen Rahmenbedingungen, hinterfragt, ob Bau- und Immissions- oder Tierschutzrecht eingehalten werden. Fachliche Einwände aber unterscheiden sich von fundamentaler Opposition, wie sie Landwirten vielerorts hören müssen.

Häufig organisieren einige wenige Kritiker, nicht selten weit angereist, öffentlichen Widerspruch. Sie äußern sich zu nahezu jedem Objekt lautstark in der Presse, gründen Bürgerinitiativen und stehen in fast professioneller Mission an der Spitze von Protestveranstaltungen. Es sind die immer wieder gleichen Argumente, die potenziellen Hähnchenmästern oder Betreibern von Biogasanlagen entgegenschlagen: Gestank, Lärm, gesundheitliche Beeinträchtigungen werden befürchtet. Mit diesen Argumenten haben sich Landwirte ebenso auseinander zu setzen wie Kommunen, die beispielsweise Verarbeitungsunternehmen oder Versuchsställe genehmigen wollen.

An einem echten Austausch von Argumenten oder dem Abwägen des Für und Wider ist vielen, die landwirtschaftliche Investitionsobjekte mit Argwohn betrachten, nicht gelegen. Sie haben sich ihre Meinung bereits gebildet, ehe der Investor überhaupt zu Wort gekommen ist. Selbst in nahezu viehlosen Regionen wie in der Braunschweiger Börde oder dem investitionsschwachen Eichsfeld müssen Landwirte mehr Energie für die öffentliche Diskussion zu ihren Investitionsplänen aufbringen als für die echte Planung, Finanzierung oder andere Detailfragen.

Die Verbraucher kaufen bevorzugt billig. Sie handeln nach dem St. Florians Prinzip: Vor der eigenen Haustür wollen sie weder Stall noch Biogasanlage oder Schlachthof. Landwirte sollen ihre Höfe möglichst marktorientiert und ohne Subventionen bewirtschaften, aber so unauffällig und geruchlos wie ein Kunstatelier. An gepflegten Äckern erfreut sich der Städter, wenn er am Wochenende fernab von Asphalt und Straßenlärm auftanken will, aber Pflanzenschutzspritze und Güllefass passen nicht ins Bild. Niedersachsen schmückt sich zu Recht mit dem Zusatz „Agrarland“. Die Agrar- und Ernährungswirtschaft hat nicht nur in einem Agrarland ein gutes Recht darauf, sich weiter entwickeln zu dürfen. Den Rahmen dafür hat der Gesetzgeber vorgegeben.
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Landvolk Niedersachsen - Landesbauernverband e.V.
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