Berlin (agrar-PR) -
DBV: Positive Marktentwicklung muss sich in Erzeugerpreisen widerspiegeln Am Weltmilchmarkt stehen die
Zeichen wieder auf Aufschwung. Ein Indikator dafür sind die international
gestiegenen Preise für Milchpulver und Butter, erklärte der Deutsche
Bauernverband (DBV). So hat die neuseeländische Molkerei Fonterra bei ihrer jüngsten
Internetauktion durch die wieder gestiegene Nachfrage nach Milchprodukten am
Weltmarkt die Preise für Vollmilchpulver zum dritten Mal in Folge deutlich nach
oben anheben können. Auch der deutsche Milchmarkt profitiert von dieser positiven
Entwicklung. Seit Juni ziehen die Preise für Versandmilch am Spotmarkt deutlich
an. Aktuell liegen sie zwischen 26 und
30 Cent pro Kilogramm. Nach
Einschätzung des DBV haben die Milcherzeugerpreise das Potenzial, dieses Niveau
in den nächsten zwei bis drei Monaten ebenfalls zu erreichen. Angesichts der
festen Entwicklungen am Milchmarkt müssen deutliche Preiserhöhungen in den
jetzt anstehenden Preisverhandlungen für Trinkmilch durchgesetzt werden,
forderte der DBV die Molkereien auf.
Zur Marktbelebung trage auch die
rückläufige Milchanlieferung in Deutschland und der EU bei. Dass das Angebot an
Butter knapp sei, zeigt der Anstieg der Preise, die im Oktober um ca. 20
Prozent gestiegen sind. Auch der Käsemarkt sei von einer regen Nachfrage und
einem knappen Angebot gekennzeichnet. Erfreulich sei, dass der Export in
Drittländer und Südeuropa wieder angezogen ist, was auf eine spürbar angestiegene
Kaufbereitschaft zurückzuführen sei. Ein weiterer wesentlicher Indikator für
eine Stabilisierung und mögliche Trendumkehr am deutschen Milchmarkt ist der
deutliche Anstieg des Rohstoffwertes für Milch in den letzten Monaten. Der
Rohstoffwert, der die Verwertungsmöglichkeit für Butter und Magermilchpulver
wiedergibt, ist von seinem tiefsten Punkt im März 2009 bis dato um
4 Cent pro Kilogramm gestiegen. Nicht
ins Bild passen daher die am 8. Oktober 2009 von einigen Discountern
annoncierten zum Teil massiven Preissenkungen bei verschiedenen Käsesorten,
zeigte sich der DBV verärgert.
Damit es für die deutschen
Milcherzeuger zu einer nachhaltigen Erholung der Milcherzeugerpreise kommt,
forderte der DBV zudem die EU-Kommission auf, die positive Marktentwicklung
durch eine rasche Absatzförderung im In- und Ausland nachhaltig zu unterstützen.
Nationale Alleingänge mit politischen Spielereien um die Milchquotenregelung
würden nur den deutschen Milcherzeugern schaden, indem sie Wertschöpfung am
Markt verlieren.