Hannover (agrar-PR) - Der Runde Tisch Lebensmittelkette bei Bundesagrarministerin Ilse Aigner war kaum vorbei, als die neuen Preisabschlüsse für Trinkmilch, Quark, Sahne und weitere Molkereiprodukte in den Medien kursierten. Danach haben die Discounter erneut die Muskeln spielen lassen und für die neuen Kontrakte Preissenkungen im zweistelligen Prozentbereich bei den Molkereien durchgesetzt. Für Trinkmilch werden nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes Preissenkungen von sieben Cent pro Liter gegenüber den Abschlüssen von November 2008 gemeldet. Damit kostet die Vollmilch nur noch 48 Cent je Liter. Dieser weitere Preissturz in der Kühltheke ist für die deutschen Milcherzeuger absolut inakzeptabel. „Wir Landwirte sind total enttäuscht und müssen erneut erleben, dass der Handel seine Marktposition gnadenlos ausspielt“, kommentiert Heinz Korte, Vorsitzender des Milchausschusses im Landvolk Niedersachsen die erneute Preissenkung. „Wir können unsere Molkereiunternehmen nur bestärken, ihre Bemühungen zur Zusammenarbeit unbeirrt fortzusetzen, um in Zukunft dem Handel mehr Gewicht entgegensetzen zu können“, ergänzte er. Landvolkpräsident Werner Hilse sieht in diesem Vorgehen des Lebensmitteleinzelhandels eine weitere Bestätigung dafür, dass die Molkereien mit ihm nicht auf Augenhöhe verhandelt können. Für die niedersächsischen Landwirte hofft er, dass sie durch die aktuellen Kontrakte weniger betroffen sein werden, da für die hiesigen Molkereien die Trinkmilchvermarktung eine geringere Bedeutung hat. Hilse erhofft sich aber eine deutliche Absatzbelebung. Er fordert insbesondere die Ernährungsindustrie auf, wozu auch genossenschaftliche Unternehmen zählen, statt billiger Imitate endlich wieder Milch und Milchprodukte in ihren Rezepturen, beispielsweise für Speiseeis, zu berücksichtigen.
