07.05.2009 | 00:00:00 | ID: 461 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Landwirte erzeugten weltweit weniger Rindfleisch

Hannover (agrar-PR) - Die weltweite Rindfleischerzeugung ist im vergangenen Jahr wieder etwas zurückgegangen. Wie der Landvolk-Pressedienst berichtet, beziffert das amerikanische Landwirtschaftsministerium die weltweite Erzeugung auf fast 58,54 Mio. Tonnen (t) Schlachtgewicht, das waren 0,61 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Weltweit größter Erzeuger blieben demnach die USA mit 12,16 Mio. t, was sogar eine leichte Zunahme um 0,6 Prozent bedeutete. Erst mit weitem Abstand folgten die brasilianischen Erzeuger mit 9,02 Mio. t, deren Produktionsniveau damit das des Vorjahres um rund drei Prozent unterschritt. Auch in der EU ist die Rindfleischerzeugung erneut zurückgegangen, und zwar um 1,1 Prozent auf 8,1 Mio. t. Die chinesische Rindfleischerzeugung sank nur leicht um 0,6 Prozent auf 6,1 Mio. t. Deutlich stärker drosselten die argentinischen Erzeuger ihre Produktion, und zwar um 4,5 Prozent auf 3,1 Mio. t. Zu den weltweit größten Rindfleischerzeugern zählten im vergangenen Jahr außerdem Indien mit 2,47 Mio. t, Mexiko mit 2,23 Mio. t und Australien mit knapp 2,16 Mio. t Rindfleisch.

Seit 2003 ist die EU Nettoimporteur von Rindfleisch. Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben von Marktbeobachtern mit 390.700 Tonnen rund 30 Prozent weniger Rindfleisch in die EU eingeführt als in 2007. Das ist der niedrigste Stand seit 2001. Marktexperten begründen dies mit dem im Februar 2008 von der EU-Kommission aus Gründen des Verbraucherschutzes verhängten Importstopp für brasilianisches Rindfleisch. Die Einfuhr war nur noch Lieferbetrieben erlaubt, die von der EU zertifiziert worden waren. In der Folge halbierten sich Brasiliens Rindfleischexporte in die EU. Selbstauferlegte Exportbeschränkungen in Argentinien führten außerdem dazu, dass 2008 weniger Rindfleisch in die EU geliefert wurde. In diesem Jahr dürften die Importe allmählich wieder wachsen, da mehr und mehr Betriebe in Brasilien für den EU-Export zugelassen werden und der EU-Markt für brasilianische Vermarkter ein lukrativer Absatzmarkt ist.

Mit steigenden Rindfleischpreisen können die europäischen Mäster deshalb auch in 2009 kaum rechnen, zumal das Rindfleischangebot in der EU in diesem Jahr nach einer Prognose des US-Landwirtschaftsministeriums um 1,2 Prozent auf 8,2 Mio. t Rind- und Kalbfleisch steigen könnte. Die Washingtoner Experten begründen ihre Einschätzung einerseits mit vermehrten Kuhschlachtungen als Folge der desaströsen Milcherzeugerpreise, während andererseits Bullenmäster ihre Produktion ausdehnen könnten, da sich ihre Margen aufgrund der Talfahrt der Futtermittelpreise wieder etwas gebessert haben. Außerdem greifen in vielen Ländern mehr Verbraucher zu Hühnchen- oder Schweinefleisch statt zum teureren Rindfleisch. Weltweit werden sich Erzeugung und Verbrauch von Rindfleisch in 2009 fast im Gleichtakt nach unten bewegen.
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