Wiesbaden (agrar-PR) -
Bessere Förderung für Betriebe – Jeder zwölfte deutsche Biobauer ist ein Hesse Hessen ist beim Ökolandbau bundesweit die Nummer Eins. Das hat die
hessische Umweltministerin Silke Lautenschläger am Dienstag vor
Journalisten in Wiesbaden mitgeteilt. Hessen liegt der Ministerin
zufolge mit seiner Ökolandbau-Fläche von rund 72.700 Hektar und 9,5
Prozent der Gesamtfläche an der Spitze der Bundesländer. Im
Bundesdurchschnitt sind es lediglich 5,6 Prozent. „Jeder zwölfte
deutsche Ökobauer wirtschaftet in Hessen. Das ist ein gutes Signal“,
sagte Lautenschläger. Sie ergänzte: „Hessen ist im Ökobereich
hervorragend aufgestellt. Die Zahl ökologisch wirtschaftender Betriebe
hat in den letzten Jahren stetig zugenommen“, sagte Lautenschläger. Ende
2009 seien in Hessen knapp 1.700 landwirtschaftliche, gartenbau- oder
weinbauliche Erzeugerbetriebe im Ökobereich tätig gewesen – Tendenz
steigend. Viele Betriebe hätten zudem ihre Flächen ausgeweitet. Da
Öko-Produkte beim Verbraucher immer beliebter würden, seien verstärkt
bislang konventionell wirtschaftende Betriebe auf die ökologische
Landwirtschaft umgestiegen.
Die Landesregierung habe die Förderung im vergangenen Jahr für
Umsteller vom konventionellen auf Ökolandbau um 30 Prozent von 160 Euro
auf 210 Euro erhöht. Ökolandwirte erhalten nach den Worten
Lautenschlägers im ersten und zweiten Jahr nach Antrag pro Hektar
Grünland 210 Euro, ab dem dritten Jahr 170 Euro. Pro Hektar Gemüse gibt
es Lautenschläger zufolge sogar 480 Euro im ersten und zweiten Jahr und
360 Euro kontinuierlich ab dem dritten Jahr. Für Dauerkulturen wie
Spargel und Beeren erhalten Landwirte auf Dauer eine Förderung von 560
Euro.
Um die Nachfrage von Bioprodukten beim Verbraucher weiter
anzukurbeln, seien der Ausbau von Erzeugergemeinschaften, Erfassungs-,
Verarbeitungs- und Vertriebsnetzen sowie die Präsentation als
authentische regionale Marke zwingend notwendig. Neben den Verbands- und
Handelsmarken biete das „Biosiegel Hessen“ der Marketinggesellschaft
‚Gutes aus Hessen’ für die Landwirte gute Möglichkeiten, auf ihre
Produkte und die regional ökologische Qualität aus Hessen aufmerksam zu
machen. Schwerpunkte der ökologischen Erzeugung befinden sich in Hessen
in den Mittelgebirgslagen der Rhön, des Vogelsberges, des Waldecker
Uplandes, des Gladenbacher Landes und im Dillbergland.
Die Ministerin unterstrich, dass Ökolandwirtschaft sich auch
finanziell rechne. Die Gewinne seien höher als bei der konventionellen
Landwirtschaft. Dies könne für viele Landwirte in den
Mittelgebirgsregionen eine Chance sein, wo der Ernteertrag geringer ist
als in anderen Regionen. „Hier kann weniger mehr sein“, betonte die
Ministerin und ergänzte: „Ökologischer Landbau zeichnet sich durch eine
besonders umweltverträgliche Ressourcen schonende und tiergerechte
Wirtschaftsweise aus. Bio-Produkte werden ohne chemisch-synthetische
Pflanzenschutzmittel erzeugt. Das wird beim Verbraucher geschätzt.“