17.12.2011 | 12:30:00 | ID: 11686 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Magere Getreide- und Winterrapsernte 2011 eingefahren

Halle (Saale) (agrar-PR) - Die endgültigen Ergebnissen der diesjährigen Bodennutzungs-haupterhebung und Ertragsschätzungen im Rahmen der Ernte- und Betriebsberichterstattung (EBE) sowie Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung (BEE) liegen vor.
Danach haben die Landwirte in Sachsen-Anhalt 3,18 Millionen Tonnen Getreide (ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix) und 496.911 Tonnen Winterraps geerntet. Das Ergebnis bedeutete ein Minus bei Getreide von 18,2 Prozent bzw. beim Winterraps von 28,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr und 17,2 Prozent bzw. 22,2 Prozent im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt (2005/10). Getreide zur Ernte 2011 wurde landesweit auf 549.669 Hektar und Winterraps auf 159.420 Hektar angebaut.

Die Schwierigkeiten bei der Herbstbestellung, zeitiger und langer Winter mit Wechsel- und Kahlfrösten, danach eine lange Frühjahrstrockenheit mit teils hochsommerlichen Temperaturen in den Monaten März, April und Mai beeinflussten das Ertragsniveau der diesjährigen Getreide- und Winterrapsernte negativ. Vor allem der lang anhaltende Wassermangel hat sich negativ auf die Entwicklung der Wintersaaten, insbesondere bei Wintergerste und Winterraps, und damit auf deren Ertragspotenzial ausgewirkt. So haben die Landwirte im Durchschnitt nur 57,9 Dezitonnen Getreide bzw. 31,2 Dezitonnen Winterraps pro Hektar eingefahren; das sind 11,4 Dezitonnen je Hektar bei Getreide bzw. 9,3 Dezitonnen je Hektar beim Winterraps weniger als 2010.

Das Brotgetreide (Weizen, Roggen) brachte 2,58 Mill. Tonnen von 425.631 Hektar und das Futtergetreide (Gerste, Hafer, Triticale) 0,6 Mill. Tonnen von 124.038 Hektar ein. Mit 2,23 Mill. Tonnen bzw. mehr als zwei Dritteln an der Getreideernte zusammen, ist der Winterweizen in Sachsen-Anhalt in vielen Betrieben die Hauptkultur und gleichzeitig ertragsstärkste Getreideart seit Jahren geblieben. Das sind 13,4 Prozent weniger gegenüber dem Vorjahr und 11,0 Prozent weniger im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt (2005/10).

Bei der Gesamtfläche aller Getreidearten sind minimale Veränderungen gegenüber den vergangenen Jahren zu verzeichnen. Ausnahme waren Wintergerste (- 18,5 Prozent) und Triticale (- 17,5 Prozent) sowie Sommerweizen (+ 187 Prozent). Aber die um 15 Prozent niedrigere Ertragsleistung bei Getreide führte zu einer deutlich geringeren Erntemenge. Diese lag bei etwa 83 Prozent der Getreideerzeugung in den letzten sechs Jahren. Somit wäre sie mit der Ernte im Jahr 2003 zu vergleichen. Die größten Ertragsausfälle traten bei Wintergerste (- 39,0 Prozent), Triticale (- 36,6 Prozent) und Roggen (- 26,0 Prozent) ein.

Für die einzelnen Getreidearten variierten die Flächenerträge stark. Die Hektarleistung betrug in Dezitonnen bei Winterweizen 66,7 (2010: 75,0 dt/ha), Wintergerste 51,8 (2010: 74,7 dt/ha), Roggen 36,3 (2010: 49,1 dt/ha), Triticale 40,1 (2010: 50,8 dt/ha), Sommergerste 48,2 (2010: 50,3 dt/ha), Sommerweizen 50,5 (2010: 55,5 dt/ha) und Hartweizen 47,8 (2010: 53,7 dt/ha). Dabei waren regional große Unterschiede zu verzeichnen.

Winterraps litt in diesem Anbaujahr am meisten unter den extremen Witterungsverhältnissen. Reduzierte Anbaufläche um 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr durch erschwerte Aussaat im nassen Herbst 2010, größere Auswinterungsschäden, die anhaltende Frühjahrstrockenheit und komplizierte Druschbedingungen wirkten sich beim Winterraps stark ertragsmindernd aus. Der Hektarertrag lag deshalb mit 31,2 Dezitonnen weit unter dem Vorjahreswert von 40,5 Dezitonnen.

Teilweise wichen die Betriebe auf den ertragsschwächeren Sommerraps aus. Insgesamt wurden an Winter- und Sommerraps und Rübsen 500.955 Tonnen geerntet gegenüber 695.463 Tonnen im vergangenen Jahr. (StaLa Sachsen-Anhalt)
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