Hannover (agrar-PR) - Wurstspezialitäten wie Mortadella, Leberwurst oder Cervelatwurst
bereichern die Speisepläne vieler deutscher Verbraucher. Die deutsche
Fleischwarenindustrie hat im vergangenen Jahr rund 1,47 Mio. Tonnen (t)
Wurstwaren hergestellt, das waren 2,6 Prozent mehr als in 2007,
berichtet der Landvolk-Pressedienst nach einer Zusammenstellung des
Verbandes der Fleischwirtschaft (VDF) und des Bundesverbandes der
Deutschen Fleischwarenindustrie (BVDF) und Zahlen des Statistischen
Bundesamtes. Die größte Gruppe unter den Wurstwaren bildeten mit rund
859.000 t die Brühwürste, das waren 2,9 Prozent mehr als im Jahr zuvor.
Zu den Brühwürsten zählen Wiener Würstchen oder Bockwurst zum Beispiel
auch Lyoner, Leberkäse, Jagdwurst oder Bierschinken. Außerdem dehnten
die Hersteller die Produktion von Rohwürsten aus, und zwar um 2,5
Prozent auf 433.000 t. Zu dieser Gruppe, die früher oft schlicht als
„Dauerwurst“ bezeichnet wurde, gehören Salami, Mettwurst oder auch
Teewurst. Sie werden im Unterschied zu Koch- oder Brühwürsten nicht
durch Hitze, sondern durch natürliche Fermentationsprozesse haltbar
gemacht. Den dritten Typ Wurst bilden die Kochwürste, deren
Produktionsmenge 2008 erstmals seit Jahren ebenfalls wieder gestiegen
ist, und zwar um rund zwei Prozent auf 175.000 t. Zu dieser Gruppe
zählen Fachleute unter anderem Rotwurst oder Leberwurst.
Sowohl mengen- als auch wertmäßig spielen Fleischwaren wie Wurst
oder Schinken im Vergleich zu frischem Fleisch bei den privaten
Haushalten in Deutschland eine immer größere Rolle. So schätzen VDF und
BVDF, dass Fleisch- und Wurstwaren bei der Nachfrage der deutschen
Haushalte um rund ein Prozent zulegen konnten. Allerdings wird das
wichtige Segment „Schinken“ statistisch nicht erfasst. Mittlerweile
legen sich nach Angaben der beiden Verbände die Verbraucher jedoch bei
den hochpreisigen Artikeln eine gewisse Kaufzurückhaltung auf. In 2007
erreichte der Fleischverzehr in Deutschland insgesamt rund 60,3
Kilogramm pro Kopf. Die Herstellung von Fleischerzeugnissen hat eine
erhebliche wirtschaftliche Bedeutung, so gehen beispielsweise knapp
zwei Drittel der gesamten deutschen Schweinefleischproduktion in die
Verarbeitung. Im vergangenen Jahr wurden hierzulande der amtlichen
Statistik zufolge 7,51 Mio. t Fleisch erzeugt, das waren rund 200.000 t
oder 3,3 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Davon entfielen mit 5,1 Mio. t
mehr als zwei Drittel auf Schweinefleisch. Die Erzeugung von
Geflügelfleisch erreichte 1,21 Mio. t und fiel damit erstmals höher aus
als die Produktion von Rindfleisch mit 1,19 Mio. t. (LPD 22/2009)