04.09.2012 | 10:32:00 | ID: 13521 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

MeLa 2012 - Stoppt den Landfraß

Mühlengeez ( Mecklenburg-Vorpommern) (agrar-PR) - Gemeinsame Initiative von Bauernverband und Landwirtschaftsministerium – eines von vielen Diskussionsthemen auf der MeLa
„Der zunehmende Verlust von Landwirtschaftsfläche ist heute in Mecklenburg-Vorpommern, und darüber hinaus in ganz Deutschland und vielen weiteren Industrienationen, eines der drängendsten fachübergreifenden Probleme“, erklärte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus im Juni im Schweriner Landtag.  Und forderte zugleich die zunehmende Flächeninanspruchnahme für Baumaßnahmen, wie Solarparks und Straßen, spürbar einzuschränken. Tag für Tag gehen Mecklenburg-Vorpommerns Landwirten derzeit 7 Hektar verloren. Deutschlandweit sind es über 90 Hektar. Mit einer Flächeninanspruchnahme  von knapp 16 Quadratmeter je Einwohner liegt Mecklenburg-Vorpommern deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Statt 7 sollen es bis spätestens 2020 lediglich noch 1,2 Hektar pro Tag sein. Ein vorgegebenes Ziel des Landwirtschaftsministers, das vom Regierungspartner CDU im Schweriner Landtag unterstützt wird.

Auch für Landesbauernpräsident Rainer Tietböhl hat der Flächenfraß inzwischen dramatische Ausmaße angenommen. Insgesamt sind der Landwirtschaft allein in den vergangenen 10 Jahren hierzulande rund 50.000 Hektar verloren gegangen. „Dem muss nachhaltig Einhalt geboten werden“ fordert der Bauernpräsident und  appelliert an die Bundesregierung, u. a. den auf Initiative von Bayern ermöglichten  Bau von Solaranlagen entlang von Autobahnen, Bundesstraßen und Bahnstrecken umgehend zurückzunehmen

Doch die Energiewende schlägt auch auf die Landwirtschaft selbst zurück. Als kürzlich in Berlin die Ergebnisse der Unterschriftenaktion „Petition: Stoppt den Landfraß“ vorgestellt wurden,  hatten Sprecher des Deutschen Bauernverbandes, DBV, als Kern- und Hauptgeschäft hierzulande nach wie vor die Nahrungsmittelproduktion genannt. Unterdessen gibt es bundesweit Bestrebungen den Anteil von 2 Millionen Hektar für den Bioenergieanbau an der Gesamtfläche von 17 Million Hektar Agrarfläche künftig spürbar auszubauen.

Nach Informationen aus der Agrar- und Umweltwissenschaftlichen Fakultät in Rostock arbeiten derzeit  deutschlandweit bereits über 7.000 Biogasanlagen. Schon in wenigen Jahren sollen es doppelt so viele sein. Damit wird vor allem der Anbau vom Mais und anderen nachwachsenden Rohstoffen spürbar steigen. Hier wird noch nach Alternativen gesucht, wie die Anlagen auch mit anderen Rohstoffen wirtschaftlich effizient betrieben werden können.

Schwerpunkt der Kritik bleibt unterdessen die Versiegelung von Ackerland. Um dem zu begegnen hat der Bauernverband jetzt eine Schutzklausel gegen den Landfraß angeregt, die im Landwirtschaftsgesetz festgeschrieben werden sollte.

Für den Vorsitzenden des Agrarausschusses im Schweriner Landtag, Prof Fritz Tack, ist das ein Schritt in die richtige Richtung. Auch er fordert die Möglichkeit zum  Bau von Solaranlagen entlang von Autobahnen und Bahnstrecken umgehend wieder auszusetzen.

„Stoppt den Landfraß“ ist nur ein Thema von vielen, zu dem Besucher auf der Mela u.a. auch direkt am Stand des Landwirtschaftsministeriums in Halle 1, Stand 117, mitdiskutieren können. Eine erst im Juli gegründete Perspektivkommission unter Leitung des ehemaligen Bildungsministers Prof. Hans-Robert Metelmann gibt jedermann die Möglichkeit sich über die Zukunft der Land- und Ernährungswirtschaft zu äußern. 32 Experten aus Landwirtschaft, Wirtschaft, Wissenschaft, Umweltverbänden, Kirchen und Gewerkschaften arbeiten an dem zu erstellenden Masterplan zur Land- und Ernährungswirtschaft mit. Die Mela bietet eine gute Gelegenheit auch mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Möglich ist das jederzeit auch im Internet unter www.mensch-und-land.de .

 

 
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