26.09.2016 | 18:05:00 | ID: 22964 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Milchkrise: Großes Interesse am Programm zur Milchreduktion in Schleswig-Holstein

Kiel (agrar-PR) -

Angesichts der andauernden Milchkrise ist das Programm zur Mengenreduktion in Schleswig-Holstein auf großes Interesse gestoßen: 1.050 Milcherzeugerbetriebe und damit gut ein Viertel aller schleswig-holsteinischen Milcherzeuger haben einen Antrag gestellt und werden am Verfahren teilnehmen. Diese Daten hat das Landwirtschaftsministerium Schleswig-Holstein heute (26. September 2016) an die EU-Kommission gemeldet.

"Wir haben lange gefordert, Hilfsgelder für eine Mengenreduktion einzusetzen, um so die Preise zu stabilisieren. Das jetzt angelaufene Programm kam viel zu spät und ist finanziell nicht ausreichend ausgestattet.

Dennoch ist es immerhin ein Schritt, der bei den Landwirten als Krisenmaßnahme offensichtlich sehr gefragt ist. Die Landesverwaltung hat dem Antragsverfahren hohe Priorität beigemessen und es in Windeseile aufgesetzt und durchgeführt", sagte Landwirtschaftsminister Robert Habeck.

Die Landwirte beabsichtigen insgesamt eine Milchmengenreduktion im letzten Quartal des Jahres in Höhe von 36,5 Millionen Kilogramm. Dies sind 5 Prozent der angelieferten Referenzmilchmenge des letzten Quartals 2015. Im Durchschnitt soll die Milchanlieferung um 35.000 Kilogramm pro antragsstellenden Milcherzeugerbetrieb reduziert werden. Ob es tatsächlich zu der erwünschten Milchverringerung kommt, hängt jetzt von dem Anlieferungsverhalten der Milcherzeuger ab.

Hintergrund: 

Vom 12. September an konnten Milcherzeuger eine Beihilfe beantragen, wenn Sie die Milchmenge im Zeitraum von Oktober bis Dezember 2016 freiwillig reduzieren. Für diese Maßnahme, als Teil des zweiten Hilfspaketes der EU, werden europaweit 150 Millionen Euro aus dem EU-Haushalt bereitgestellt. Pro Kilogramm weniger produzierter Milch werden 14 Cent gewährt. Bei einer Überzeichnung dieses Budgets werden die beantragten Reduktionsmengen entsprechend anteilig gekürzt. Eine Mitteilung darüber, wer mit welcher Menge am Programm teilnehmen darf, wird vor Beginn des Reduktionszeitraums erfolgen. Damit ist Mitte dieser Woche zu rechnen.

Der genaue Kürzungs- bzw. Zuteilungskoeffizient wird auch auf der Internetseite des MELUR im Laufe der Woche zu finden sein:

http://www.schleswig-holstein.de/DE/Fachinhalte/L/landwirtschaft/milchmengenreduktion.html 

Die Antragstellung für den ersten vorgesehenen Reduktions- und somit Förderzeitraum (IV. Quartal 2016) hatte online über die HIT-Datenbank bis zum 21. September 2016, 12 Uhr (Ausschlussfrist) bei den bekannten Stellen des zuständigen Landesamtes für Landwirtschaft, Umwelt und Ländliche Räume

(LLUR) zu erfolgen. Es war zu beachten, dass die Vorlage des unterschriebenen Antrages mit sämtlichen Nachweisen (Milchgeldabrechnungen,

Meiereibescheinigungen) zur Einhaltung der Frist erforderlich war. Der Antrag auf Auszahlung ist nach der Beendigung des Reduktionszeitraums beim LLUR zu stellen. Es ist beabsichtigt, auch hierbei ein Onlineantragsverfahren einzurichten.

 

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