15.05.2012 | 15:50:00 | ID: 12975 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Milchwirtschaft in Baden-Württemberg

Elzach-Yach (agrar-PR) - Alexander Bonde: „Milchviehhaltung ist Wirtschaftsfaktor und Garant der Kulturlandschaften“ - Beratungsnetzwerk unterstützt landwirtschaftliche Betriebe im Schwarzwald

„Die angespannte Situation auf dem Milchmarkt belastet zurzeit viele Landwirte. Wir brauchen daher gezielte Maßnahmen, um den Milchmarkt zu stützen. Hier ist die Europäische Union gefordert, die Milcherzeuger im Rahmen des EU-Milchpakets zu stärken. Aber auch die Verbraucherinnen und Verbraucher können ihren Einfluss als Konsumenten nutzen: Wer beim Einkauf auf regionale Markenprodukte setzt, sichert die Existenz unserer Milchviehbetriebe. Auch in Zukunft brauchen wir eine leistungsfähige Milchwirtschaft in Baden-Württemberg - gerade im Schwarzwald, in dem die Milchviehhaltung eine lange Tradition hat“, sagte der baden-württembergische Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde, am Dienstag (15. Mai) anlässlich seines Besuchs beim Beratungsprojekt „Alternativen und Perspektiven der Milcherzeugung im Schwarzwald“ in Elzach-Yach (Landkreis Emmendingen). Die Milchviehhaltung sei nicht nur ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, sondern gestalte auch die bei Einheimischen wie Urlaubern beliebte Kultur- und Erholungslandschaft im Schwarzwald, so Bonde, der auch Tourismusminister ist.

Um Wertschöpfung im und für den Ländlichen Raum zu erzielen, die Existenz der Landwirte zu sichern, die Kulturlandschaft zu erhalten und auch weiterhin die Herstellung von Produkten mit hoher Qualität zu gewährleisten, nutze das Land alle ihm zur Verfügung stehenden Möglichkeiten. „Zu einem umfassenden Gesamtkonzept für die Milchwirtschaft gehört insbesondere eine qualifizierte Beratung, die unsere landwirtschaftlichen Familienbetriebe begleitet“, erklärte der Minister.

Vernetzte Beratung schafft Zukunft

Ausgehend von einer intensiven Betriebsanalyse gehe es darum, zusammen mit der Landwirtsfamilie den besten Weg zur Weiterentwicklung des Familienunternehmens zu erarbeiten. Die möglichen Lösungsansätze seien hierbei vielfältig. Für viele Betriebe könne auch die steigende Nachfrage auf dem Markt für Bioprodukte eine Chance sein, so Bonde. Der Minister begrüßte daher, dass sich mit der Schwarzwaldmilch ein starker Vermarkter auch für regionale Bio-Produkte sowie mit dem Raiffeisen Kraftfutterwerk Kehl (RKW) ein Produzent regionaler Futtermittel im Beratungsprojekt engagieren. Das RKW hat sich auch als Produzent von gentechnikfreiem Tierfutter einen Namen gemacht.

Passgenaue Lösungen für jeden Betrieb

„Ob der beste Weg für einen Betrieb in der Spezialisierung oder Diversifizierung liegt, ob konventionell oder ökologisch gewirtschaftet wird, ob 20, 40, 80 oder mehr Kühe für die Familie die richtige Bestandsgröße ist, das muss individuell geprüft und entschieden werden“, betonte Bonde. Das Ziel, ein effizientes Beratungsnetzwerk zu bilden, das vom Land, den Milcherzeugern und der Molkereiwirtschaft getragen werde und den Milchviehbetrieben ein individuelles, bedarfsgerechtes Beratungsangebot zur Verfügung stelle, sei mit dem Beratungsprojekt im Schwarzwald gelungen. „Die Vernetzung regionaler Kräfte erzeugt Synergien und schafft damit einen Mehrwert für die gesamte Region“, sagte der Minister. Die Beratungskapazität im Projekt sei daher im Jahr 2012 um 25 Prozent aufgestockt worden.

„Wir werden die Erkenntnisse aus dem Projekt bei der Umsetzung der EU-Agrarpolitik in der Förderperiode 2014 bis 2020 sowohl hinsichtlich der Beratungsorganisation als auch der sonstigen Förderung einbringen“, sagte der Minister abschließend.

 

Hintergrundinformationen:

Das Beratungsprojekt Schwarzwald ist eines von drei Projekten für Milchviehhalter in Baden-Württemberg, die das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz eingerichtet hat. In diese Netzwerke sind die Verbände und Firmen der Agrarwirtschaft, die Molkereien, die Regierungspräsidien und die Landwirtschafts­verwaltung eingebunden. Ziel aller Beratungsprojekte ist die Schaffung eines regionalen Mehrwerts durch den Ausbau der Zusammenarbeit der Beratungsorganisationen untereinander sowie der Gewinn von Erkenntnissen für die weitere Gestaltung der Beratung landwirtschaftlicher Betriebe.

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