29.10.2009 | 00:00:00 | ID: 3326 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Mineraldüngung: Stickstoff, Phosphat und Kali im Minus

Oldenburg (agrar-PR) - Billiges Getreide und teure Dünger lassen Absatz einbrechen
Niedersachsens Landwirte haben im letzten Wirtschaftsjahr (Juli 2008 bis Juni 2009) deutlich weniger Mineraldünger auf die Felder gebracht als im Vorjahr. Das ist die Konsequenz aus zu billigem Getreide und zu teuren Stickstoff-, Phosphat- und Kalidüngern, erklärt die Landwirtschaftskammer Niedersachsen das Verhalten der Bauern.  

Wie das Statistische Bundesamt ermittelt hat, wurden zwischen Elbe und Ems mit 280.000 Tonnen (t) gut 14 Prozent weniger Stickstoffdünger ausgebracht als im Vorjahr. Bei Phosphat- und Kalidüngern waren Niedersachsens Ackerbauern noch zurückhaltender, weil eine verringerte Düngung über kurze Zeit durch Bodenvorräte ausgeglichen werden kann. Bei Phosphat betrug das Minus 31 Prozent, der Absatz lag bei 36.500 t. Der Markt für die im letzten Jahr extrem teuren Kalidünger brach regelrecht ein. Der Absatz schrumpfte um 58 Prozent auf 54.000 t. Ein Plus von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichneten die preisstabilen Kalkdünger, von denen im Wirtschaftsjahr 2008/2009 knapp 500.000 t verkauft wurden.  

Mit diesen Absatzzahlen liegt Niedersachsen bei Stickstoff im Bundestrend, bei Phosphat und Kali leicht darüber: Deutschlandweit fiel der Absatz bei Stickstoffdüngern gegenüber dem Vorjahr um 14 Prozent auf 1,55 Mio. t. Bei Phosphatdüngern betrug der Rückgang 45 Prozent (Gesamtmenge 0,17 Mio. t), bei Kalidüngern sogar 65 Prozent (Gesamtmenge 0,18 Mio. t). Seit 1950 wurde in keinem Jahr weniger Phosphat- und Kalidünger abgesetzt. Kalkdünger verzeichnete im letzten Wirtschaftsjahr auch bundesweit ein leichtes Plus gegenüber dem Vorjahr (8,1 Prozent).  

Analog zu dieser Entwicklung veränderte sich auch die Düngermenge je Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche. Im bundesweiten Vergleich der Wirtschaftsjahre 2008/2009 und 2007/2008 sank der Aufwand bei Stickstoff von 107 auf 92 Kilogramm (kg), bei Phosphat von 19 auf 10 kg und bei Kalidüngern von 30 auf 11 kg. Bei Kalkdüngern stieg der Verbrauch von 125 auf 135 kg je Hektar.

Die deutschen Landwirte verbrauchten nicht nur weniger Mineraldünger, sie wechselten auch zu den preiswerteren Düngemitteln. Innerhalb der insgesamt rückläufigen Stickstoffdünger stieg der Absatz von günstigem Harnstoff um 43 Prozent. Dagegen nahm der Absatz von teurem Kalkammonsalpeter gegenüber dem Vorjahr um 22 Prozent ab. Die ebenfalls teuren Mehrnährstoffdünger mit Stickstoffanteil machten im letzten Wirtschaftsjahr gerade einmal sieben Prozent des Absatzes aus.
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