09.12.2009 | 00:00:00 | ID: 4070 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Mit Politik und Behörden mehr reden

Hannover (agrar-PR) - Obstbau
Verlässliche Rahmenbedingungen und praxistaugliche Lösungen für die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln diskutierte die Bundesfachgruppe Obstbau bei ihrer jüngsten Sitzung im hessischen Grünberg. Weitere Themenschwerpunkte waren die Arbeitskräftesituation und die Risikoausgleichsrücklage.

Erhebliche Probleme bereitet den Obstbauern derzeit die unzureichende Zulassung von Pflanzenschutzmitteln für ihre Kulturen. In allen Obstarten gebe es Defizite, die eine effektive Eindämmung von Krankheiten und Schädlingen nicht erlaube, berichtet Jens Stechmann gegenüber der LAND & Forst. Der Vorsitzende des Obstbauversuchsringes im Alten Land wurde zum stellvertretenden Vorsitzenden der Bundesfachgruppe Obstbau gewählt und löst in dieser Funktion Gerd Beckmann ab, der weiter Landesvorsitzender für Niedersachsen bleibt. Stechmann sieht erheblichen „Informationsbedarf" in der Politik, aber auch bei Behörden, Verwaltungen, der Industrie und dem Lebensmitteleinzelhandel, um zukünftig aus einer ausreichenden und auf die Bedürfnisse des Obstbaues abgestimmten Wirkstoffpalette auswählen zu können.

Verlässlichkeit wünschen sich die Obstbauern auch in einem weiteren Punkt: Bei den Regelungen zur Beschäftigung von Saisonarbeitskräften. „Die meisten Ernte- und Pflegemaßnahmen werden in Handarbeit gemacht", verdeutlicht Stechmann. Dazu seien ausländische Saisonkräfte unerlässlich.

Als Zukunftsaufgaben wertet er die noch bessere Aus- und Weiterbildung der zukünftigen Betriebsleiter. Erfreut zeigte er sich daher über den Bau einer neuen Obstbauschule in Jork. Grundlage für die Weiterbildung seien eine praxisnahe Forschung und Beratung. Deren Ergebnisse und Vermittlung in die Praxis würden den Betrieben helfen, sich für die Zukunft aufzustellen und sie in der Konkurrenzfähigkeit gegenüber Obstbauern in anderen Ländern zu stärken.

Gemeinsam mit dem Landvolk Niedersachsen will sich Stechmann für die Einführung einer Risikoausgleichsrücklage stark machen. „Die Wirtschaftlichkeit der Betriebe wird durch Witterungsrisiken und auch Vermarktungsrisiken zunehmend stärkeren Schwankungen ausgesetzt", verdeutlicht er. Zwischen gewinnstarken und schwächeren Jahren müsse ein steuerlicher Ausgleich möglich sein. Stechmann sieht auch in gemeinsamen Vermarktungsorganisationen noch Potenzial, um für die Erzeuger bessere Konditionen auszuhandeln.

Stechmann ist gelernter Gärtner der Fachrichtung Obstbau und hat an der Fachhochschule Osnabrück Gartenbau studiert. Seit 1984 führt er seinen Obstbaubetrieb in Jork-Lühe. 2000 wählte ihn der Obstbauversuchsring des Alten Landes, der zweitgrößte Obstbauversuchsring Europas, zum Vorsitzenden. Die Fachgruppe Obstbau ist Mitglied der Bundesfachgruppe Obstbau im Deutschen Bauernverband, dort will sich Jens Stechmann aktiv in die Themen des Obstbaues auf Bundesebene einmischen.
Pressekontakt
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