Hannover (agrar-PR) - Seit Anfang dieses Jahres sind alle Ausnahmeregelungen ausgelaufen:
Das Käfigverbot in Deutschland gilt. Viele große Supermarktketten haben
nicht nur Eier aus dem Käfig, sondern auch aus der Kleingruppe bereits
ausgelistet, berichtet der Landvolk-Pressedienst. Diese Eier sind wie
die Käfigeier mit einer drei bedruckt. Die Umstellung der Landwirte auf
eine der alternativen Haltungsformen erfolgt nur langsam, deshalb ist
der Selbstversorgungsgrad mit Eiern in Deutschland von über 75 Prozent
im Jahr 2000 auf inzwischen 55 Prozent gesunken. Bei Eiern bevorzugen
die Kunden deutsche Ware, doch auch der Preis ist entscheidend. Einige
Handelsketten bieten Käfigeier aus dem Ausland, vor allem aus den
Niederlanden zu einem Preis an, mit dem der deutsche Produzent mit
Boden- oder Freilandhaltung nicht mithalten kann. Deutschland hat das
Käfigverbot zwei Jahren vor den anderen EU-Mitgliedstaaten umgesetzt.
Derzeit decken sich die Lebensmitteleinzelhändler in Deutschland mit
Ware für den Einkauf vor den Osterfeiertagen ein, die absatzstärksten
Tage stehen dem Handel noch bevor. In den vergangenen Jahren konnte der
Trend beobachtet werden, dass der Eierpreis kurz vor Ostern nicht wegen
der höheren Nachfrage anstieg, sondern sank. Auch in diesem Jahr zeigt
sich diese widersinnige Entwicklung. Wenn die Preise sinken, sind die
Produzenten eher zum Verkauf bereit und bieten ihre Ware verstärkt an.
Dadurch erscheint das Angebot auf dem Markt größer als es tatsächlich
ist. Mit steigendem Angebot sinken die Preise, auch wenn das Angebot nur
fiktiv ist. Nach Angaben der Agrarmarkt-Informationsgesellschaft (AMI)
sind die Eierpreise 2010 aber nicht nur bereits sehr früh vor Ostern
gesunken, der Negativtrend zeigt sich erstmalig besonders deutlich auch
bei Eiern aus Bodenhaltung, die als Preiseinstiegsware die Eier aus dem
Käfig ersetzt. In den vergangenen beiden Wochen gab es drastische
Einbrüche der Notierung von M- und L-Eiern. Bereits im Januar waren 10
Eier der Größe M aus Bodenhaltung mit 1,34 Euro acht Cent billiger als
im Vorjahreszeitraum. Eier aus Käfighaltung oder der Kleingruppe sind
mit 1,27 Euro derzeit sogar 19 Cent teurer als im Vorjahr, der Preis für
Freilandeier ist seit Januar 2009 um drei Cent auf 1,72 gesunken.
Grundsätzlich bevorzugen deutsche Verbraucher braune Eier, sie wirken
natürlicher. Nur zur Osterzeit stellten die Eierproduzenten immer
wieder vor die Herausforderung, zur richtigen Zeit die richtige Ware zum
richtigen Zeitpunkt zu liefern. Abgesehen von der Schale sind die
verschiedenfarbigen Eier bezüglich der Inhaltsstoffe identisch. Weiße
Eier haben allerdings den Vorteil, dass Fehler in der Schale und im
Inneren beim Durchleuchten besser erkannt werden können.