27.01.2022 | 19:42:00 | ID: 32185 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Ökologisierung der Landwirtschaft nur mit Fairness und Transparenz

Bonn (agrar-PR) - Die Kernkompetenz unserer Ackerbauern war schon immer die Produktion von gesunden Lebensmitteln zu günstigen Preisen unter nachhaltiger Wahrung eines ihrer wichtigsten Produktionsmittel, des Bodens. Eine Weiterentwicklung vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Erkenntnisse, Marktanforderungen oder wirtschaftlicher Rahmenbedingungen ist für Deutschlands Landwirte eine Selbstverständlichkeit, die bereits mit der fundierten Ausbildung beginnt. Das, was heute unter der Ökologisierung der Landwirtschaft zusammengefasst wird, ist daher nur ein weiterer Entwicklungsschritt, den Landwirte gerne gehen, wenn die Umsetzung fair, transparent und nachvollziehbar erfolgt.
Der Einsatz von Pflanzenschutz und Düngung erfolgt nach dem aktuellen Stand wissenschaftlicher Erkenntnisse und darf keiner Mode, Ideologie, Werbekampagne des LEHs oder pauschalen planungsrechtlichen Vorgaben unterliegen. Maßnahmen der Politik bedürfen in diesem Zusammenhang einer ganzheitlichen Folgenabschätzung und die muss der Öffentlichkeit kommuniziert werden. Jede Medaille hat 2 Seiten.

Die Begrenzung des Einsatzes von Produktionsmitteln führt zu sinkenden und stärker schwankenden Erträgen mit Folgen für die Nahrungsmittelpreise und die Sicherheit der Nahrungsversorgung. Im Jahr 2021 wäre witterungsbedingt ein großer Teil des Kartoffelanbau untergegangen. Das haben drastische Ertragseinbußen in Biokartoffelanbau deutlich gezeigt.
Auch ökologische Folgen treten auf. Ohne Herbizide beispielsweise wird die mechanische Beikrautbekämpfung intensiviert. Das fördert den Humusabbau, der zusammen mit höherem Energieeinsatz die C02 Bilanz verschlechtert. Viele Überfahrten mit schmaler Pflegebereifung schädigen die Bodenstruktur.

Schon heute führen drastische Preissteigerungen beim Dünger, Pflanzenschutz, Maschinen und Löhnen zu viel höheren Kosten. Eine Extensivierung der Landwirtschaft wird die Stückkosten noch weiter nach oben treiben. Am Ende muss das der Verbraucher bezahlen und das sollte er wissen.
Zur Fairness gehört auch, dass sowohl Lebensmittelhandel als auch Hersteller von Nahrungsmitteln die hierzulande geltenden Spielregeln nicht durch Importe vom Weltmarkt ad absurdum führen. Auch der Verbraucher trägt mit der Herkunftswahl seiner Nahrungsmittel eine Verantwortung.

Als Erzeuger ist es uns wichtig, auf die Folgen von Entwicklungen aufmerksam zu machen, damit hinterher keiner sagen kann, das haben wir nicht gewusst.

Kontakt:
Christoph Hambloch
Bundesvereinigung Erzeugergemeinschaften Kartoffeln
Dreizehnmorgenweg 10
53175 Bonn
Tel: 0228 33805352
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