15.03.2023 | 16:24:00 | ID: 35776 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Probleme in der Agrarlogistik vor der nächsten Ernte angehen

Berlin (agrar-PR) - „Die Fortsetzung des Getreideabkommens für weitere 60 Tage ist eine gute Botschaft für die Ukraine und die weltweite Versorgungssicherheit.“ So kommentierte DER AGRARHANDEL die gestern bekannt gewordene Entscheidung. Geschäftsführer Martin Courbier forderte, dass dieser temporären Verlängerung jetzt dauerhafte Lösungen folgen müssten.
„Ukrainische Landwirte brauchen die Erlöse, die ihre Ware im Export erzielen kann und die Welt braucht das ukrainische Getreide“, betonte Courbier. Immerhin bestreitet die Ukraine zusammen mit Russland und Kasachstan rund 30 % der globalen Weizenexporte. Courbier ergänzte: „Nach allem, was wir hören, sind die Bedingungen, unter denen die ukrainischen Landwirte zurzeit die nächste Ernte produzieren katastrophal und es sind nochmal deutliche Einbußen im Vergleich zum letzten Jahr zu erwarten.“

Dies bestätigten die Referenten auf der zurzeit stattfindenden Getreidetagung in Detmold. Der Präsident der ukrainischen Getreidevereinigung UGA, Nikolay Gorbachov geht von einer um 25 % niedrigeren Getreide- und Ölsaatenernte aus im Vergleich zu Vorkriegsjahren. Aus Sicht des praktischen Agrarhandels stellte Ludwig Striewe, Geschäftsführer BAT Agrar GmbH & Co. KG, fest, dass die Getreidemärkte sehr knapp versorgt seien. Es seien kaum Reserven vorhanden und die Märkte würden sehr sensibel auf weitere Ausfälle reagieren. Beide Referenten hoben hervor, dass die Getreidebrücke unerwartet hohe Ausfuhren ermöglicht habe, die zu einer Stabilisierung der Weltmarktpreise führten und bekräftigten ihre Hoffnung auf eine weitere Verlängerung.

Martin Courbier wies außerdem darauf hin, dass die Zeit knapp würde, um die Probleme anzugehen, die bereits in der letzten Erntesaison die Ausfuhren behinderten. Die Themen sind bekannt: Nicht kompatible Schienenbreiten der Eisenbahnnetze, Verzögerungen bei der Abfertigung an der Grenze zu Polen, LKW-Fahrermangel und eingeschränkte Beschiffbarkeit der Binnenwasserstraßen, um nur einige zu nennen. DER AGRARHANDEL begrüßt, dass das Bundeslandwirtschaftsministerium im Zusammenhang mit dem Getreideabkommen immer wieder auch auf die Bedeutung der Alternativrouten auf dem Landweg zur Getreideausfuhr hinweist.

Bei diesen Lippenbekenntnissen darf es aber in diesem Jahr nicht erneut bleiben: Die dringend erforderliche Erhöhung der maximalen Transportkapazität von LKW für Getreidetransporte auf 44 Tonnen muss rechtzeitig vor der Ernte, das heißt jetzt, vorbereitet werden. „DER AGRARHANDEL bringt sich in diese Debatte gerne konstruktiv ein und steht politischen Entscheidungsträgern für die Konzeptionierung jederzeit zur Verfügung. Mit dem Bundesverkehrsministerium haben wir hier letztes Jahr zumindest kleine Fortschritte erzielt, daran müssen wir anknüpfen“, so Courbier abschließend.

DER AGRARHANDEL
DER AGRARHANDEL ist die Interessenvertretung des Agrarhandels in Deutschland. Seine Mitgliedsunternehmen beliefern die Landwirtschaft mit Saatgut, Pflanzenschutz- und Düngemitteln sowie Futtermitteln. Sie erfassen bundesweit Agrarrohstoffe, wie Getreide und Ölsaaten, und vermarkten sie als Nahrungs- und Futtermittel im In- und Ausland. Auch zählen internationale Im- und Exporteure sowie Makler von Agrarerzeugnissen zu den Mitgliedern. DER AGRARHANDEL ging 2022 aus einer Verschmelzung des Bundesverbands Agrarhandel e.V. (BVA) und des Vereins der Getreidehändler der Hamburger Börse e.V. (VdG) hervor. Er unterhält Geschäftsstellen in Hamburg und Berlin.

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