Schwerin (agrar-PR) -
Die Landwirtschaftsbetriebe in Mecklenburg-Vorpommern erzielten 2009 mit pflanzlichen und tierischen Erzeugnissen sowie landwirtschaftlichen Dienstleistungen einen Produktionswert zu Erzeugerpreisen von insgesamt rund 2,1 Milliarden EUR. Wie es zu den Ergebnissen der Regionalen
Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung (R-LGR) aus dem Statistischen Amt weiter
heißt, entsprach das im Vergleich zum Jahr 2008 einem Rückgang um 400 Millionen
EUR bzw. 16 Prozent. Wichtige Erzeugnisse im Nordosten waren Getreide, Raps und
Milch.
Die erneut gute Ernte bei den Hauptkulturen im Jahr 2009 mit Rekordergebnissen
bei Raps konnte die rückläufige Entwicklung der Preise und ihre Auswirkung auf
den Produktionswert der pflanzlichen Erzeugung nicht ausgleichen. Dieser sank
gegenüber 2008 um 18 Prozent. Deutliche Einbußen waren vor allem bei Getreide
(- 33 Prozent), aber auch bei Ölsaaten (- 13 Prozent) und Kartoffeln (- 15
Prozent) zu verzeichnen. Auch in der tierischen Erzeugung ging der
Produktionswert fast ausschließlich preisbedingt um 14 Prozent zurück. Trotz
Anstiegs der Schlachtungen fiel der Produktionswert bei Rindern und Kälbern um
12 Prozent und bei Schweinen um 6 Prozent. Geradezu einen Einbruch erfuhr der
Produktionswert der Milcherzeugung mit - 26 Prozent zum Vorjahr. Lediglich bei
Geflügel und Eiern stieg der Produktionswert im Jahresvergleich an.
Die Vorleistungen der Landwirtschaft konnten im Jahr 2009 um rund 8 Prozent
gesenkt werden. Niedrigere Energie- und Rohstoffpreise reduzierten den Aufwand
der Betriebe vor allem für Futtermittel, Dünger und Treibstoffe. Dennoch
erreichte die Bruttowertschöpfung der landwirtschaftlichen Erzeugung 2009 mit
rund 620 Millionen EUR nur 70 Prozent des Ergebnisses von 2008, hervorgerufen
durch den starken Rückgang des Produktionswertes.
Die Zusammensetzung der Produktionswerte widerspiegelt die Schwerpunkte der
heimischen Landwirtschaft. Charakteristisch für Mecklenburg-Vorpommern ist der
- mit Ausnahme der Stadtstaaten und des durch den Weinbau geprägten Landes
Rheinland-Pfalz - mit 59,8 Prozent bundesweit höchste Anteil der pflanzlichen
Erzeugung und mit 38,4 Prozent zugleich niedrigste Anteil der tierischen
Erzeugung am Produktionswert. Strukturbestimmend dabei sind der mit 23,2
Prozent weit überdurchschnittlich hohe Anteil des Getreides (Deutschland: 12,7
Prozent) und der Spitzenwert der Ölsaaten mit 13,7 Prozent (Deutschland: 3,9
Prozent; Anteil an Deutschland: 17,6 Prozent). Andererseits haben
wertschöpfungsintensive Zweige der Landwirtschaft im Nordosten Deutschlands
kaum Bedeutung. Das betrifft vor allem die sogenannten Sonderkulturen, wie
Blumen, Zierpflanzen, Baumschulgewächse und Wein, aber auch die vergleichsweise
geringe Ausprägung der Viehhaltung, die sich im sehr niedrigen Viehbesatz
(Viehbestand je Flächeneinheit) niederschlägt.
Am Produktionswert 2009 der gesamten deutschen Landwirtschaft in Höhe von 42,5
Milliarden EUR hatte Mecklenburg-Vorpommern einen Anteil von 5,0 Prozent. In
der pflanzlichen Erzeugung belief er sich auf 6,0 Prozent und in der tierischen
Erzeugung auf 4,1 Prozent. (statistik-mv)