08.04.2010 | 00:00:00 | ID: 5329 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Quotenpreise sanken auf Rekordtief

Hannover (agrar-PR) - Die Preise für Milchquoten sind bei dem jüngsten Übertragungstermin bundesweit rapide gesunken. Der 30. Börsentermin seit der Einführung im Jahr 2000 ergab den historischen Tiefstpreis von elf ct/kg, gegenüber dem Novembertermin ist dies ein Rückgang um sieben ct/kg. Dem Angebot von 402,5 Mio. kg stand eine nur knapp halb so große Nachfrage über 194,8 Mio. kg gegenüber, damit regulierten Angebot und Nachfrage den Preis. Das Landvolk Niedersachsen sieht einen Grund für die geringe Nachfrage in der äußerst angespannten finanziellen Situation vieler Milchviehhalter. Gleichzeitig sehen sich zunehmend mehr Milcherzeuger nicht mehr dazu veranlasst, kurz vor Auslaufen der Garantiemengenregelung im Jahr 2015 noch weiter Geld in ein Auslaufmodell zu investieren. Diese Einschätzung teilen Milchviehhalter in anderen EU-Staaten. In 20 der 27 EU-Mitgliedstaaten spielt die Quote bei zunehmender nationaler Unterlieferung bereits keine Rolle mehr. Für den nächsten Börsentermin im Juli wird mit einem weiteren Preisrückgang gerechnet.

Von dem bundesweiten Quotenhandel haben die norddeutschen Milcherzeuger profitiert. Niedersachsen und Schleswig-Holstein gewannen gut 27 Mio. kg Milch hinzu, während die Bundesländer Baden-Württemberg und Hessen Quoten verloren. In Bayern allerdings, wo die typischen Grünlandbauern im Zuge der Marktliberalisierung massiv um eine Abwanderung ihrer Quoten fürchteten, verringerte sich die Gesamtquote seit Sommer 2007 lediglich um 0,5 Prozent.

In Deutschland erwarten Marktbeobachter für das laufende Quotenjahr ebenfalls eine ausgeglichene Mengenbilanz, dazu trug auch die Erhöhung der einzelbetrieblichen Anlieferungsmengen bei. Für das Quotenjahr 2009/10 (1.4. bis 31.3.) wird nach vorsichtigen Hochrechnungen eine ausgeglichene Bilanz erwartet. Nachdem im ersten Quotenhalbjahr die Erzeugung durchaus noch leichte Steigerungsraten aufwies, haben die Landwirte nun auf das geringere Preisniveau reagiert und die Produktion gedrosselt. Neben einem geringeren Kraftfuttereinsatz und eher mäßigen Grundfutterqualitäten dürfte auch der strenge Winter einen Tribut bei der Milchleistung gefordert haben. Das Milchaufkommen bewegt sich nach Mitteilung der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen zumindest nahe am Vorjahresniveau und ließ bis Ende Februar bei einer geschätzten Quotenausnutzung von 99,3 Prozent keine Überlieferung erwarten. Dagegen setzen die Milcherzeuger jetzt auf eine Erholung der Preise, erste Vorzeichen dafür deuten sich an und sind aus Erzeugersicht mehr als überfällig.
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