06.08.2010 | 13:21:00 | ID: 6428 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Russland: Regierungschef Wladimir Putin verhängt Exportstopp für russisches Getreide

Stuttgart/Hohenheim/Moskau (agrar-PR) - Bis Ende des Jahres besteht in Russland ein Exportstopp für Getreide, um den Folgen der Hitzewelle Rechnung zu tragen - mit gravierenden Auswirkungen auf die internationalen Getreidemärkte.
Gestern Nachmittag verhängte der russische Regierungschef Wladimir Putin einen Exportstopp für russisches Getreide. Per Dekret 599 dd ist für den Zeitraum 15. August bis zum 31. Dezember 2010 der Export von Weizen, Mengengetreide, Gerste, Roggen, Mais, Weizen- oder Weizen-Roggen-Mehl untersagt. Das Ministerium für Wirtschaftsentwicklung wurde angewiesen, entsprechende Schritte zur Durchführung und Kontrolle innerhalb Russlands zu veranlassen. Wie Proplanta - Das Informationszentrum für die Landwirtschaft - berichtet, liegt der Hintergrund für diesen Exportstopp in der schlimmsten Hitzwelle seit über 130 Jahren in Russland mit immer mehr außer Kontrolle geratenden Flächenbränden und kaum noch zu beziffernden Ernteschäden in der Landwirtschaft. 


Weltweit um 17-18 Prozent geringeres Weizenhandelsvolumen? 

Russland exportierte in der Vergangenheit rund 18 Mio. t Weizen, ein Wegfall der russischen Weizenexporte würde ein weltweit um 17-18 % geringeres Weizenhandelsvolumen bedeuten. Hinzu kämen die Exportrückgänge für Gerste, Roggen und Mais. Das sind gravierende Veränderungen am Weltmarkt, die einen enormen Preisanstieg nach sich ziehen dürften. 


Matif notierte für Weizen gestern 224 €/t per Septembertermin 

Die Weizennotierungen schossen gestern an der Matif für den Augusttermin auf über 224 €/t, in Chicago schloss die CBOT für den Liefertermin September bei 219 €/t und für Dezember 227 €/t. Für die Landwirtschaft bietet sich derzeit eine hervorragende Gelegenheit für den Abschluss von entsprechenden Vorkontrakten für Weizen bis weit in das erste Quartal 2011 hinein. Natürlich ist keineswegs ausgeschlossen, dass die Preise noch weiter steigen - denn eine derartige Dürre gab es in Russland zuletzt vor 130 Jahren. Auch die verminderten Ernteaussichten in Kanada, der Ukraine, in Kasachstan und nicht zuletzt in Nordwest- und Südosteuropa, lassen kaum Preisspielraum nach unten erwarten. Hinzu kommen massive Qualitätsprobleme bei den Getreideernten Südosteuropas, die sich wegen ungünstiger Witterung verzögerten und offenbar vermehrt nur Futterqualitäten hervorbringen. 

Weitere Hintergrundinformationen und aktuelle Entwicklungen an den nationalen und internationalen Getreide- und Ölsaatenmärkten beinhaltet das Agrarmarkt-Telegramm von Proplanta. Unabhängige Marktanalysen, Infografiken, Preisentwicklungen sowie Schlusskurse wichtiger Terminbörsen und Kassamärkte verschaffen einen kompakten Überblick und bieten eine wertvolle Orientierungshilfe für Betriebsentscheidungen. Das Agrarmarkt-Telegramm kann bei Proplanta auf www.proplanta.de per E-Mail bezogen werden.
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