16.11.2011 | 09:15:00 | ID: 11413 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Statistisches Landesamt zu Besonderheiten in Baden-Württemberg

Stuttgart (agrar-PR) - Die Landwirtschaftszählung ist eine der größten Erhebungen der amtlichen Statistik. Mit ihr erfolgt in längeren Zeitabständen eine umfassende Bestandsaufnahme der Landwirtschaft.
Im Rahmen der Landwirtschaftszählung 20101) wurden in Deutschland knapp 300 000 Betriebe, davon rund 45 000 in Baden-Württemberg, zu vielfältigen Agrarstrukturdaten befragt. Die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder stellen heute in Hannover auf der Agritechnica, der weltgrößten Agrartechnikmesse, die regionalen Ergebnisse in Form einer Gemeinschaftsveröffentlichung2) vor.

Das Statistische Landesamt Baden-Württemberg hält für einige der Agrarstrukturindikatoren zusätzliche Informationen bereit:

Bei der Betriebsgröße liegt Baden-Württemberg mit einer durchschnittlichen Betriebsgröße von rund 32 Hektar (ha) landwirtschaftlich genutzter Fläche (LF) deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von rund 56 ha LF. Nicht einmal die beiden Kreise mit den durchschnittlich größten Betrieben im Land, der Neckar-Odenwald-Kreis mit knapp 53 ha LF und der Landkreis Tuttlingen mit rund 52 ha LF, erreichen den Bundeswert.

Die vorherrschende Betriebsform der landwirtschaftlichen Betriebe in Baden-Württemberg ist, ebenso wie in Deutschland insgesamt, der Futterbau. In insgesamt 19 von 44 Stadt- und Landkreisen im Land überwiegt die Ausrichtung der Betriebe auf die Haltung von Rindern zur Erzeugung von Fleisch und Milch sowie von Schafen und Ziegen. Anders als im Bundesdurchschnitt, wo an zweiter Stelle die Ackerbaubetriebe rangieren, sind in Baden-Württemberg in 13 Kreisen die Dauerkulturbetriebe (Schwerpunkt Wein- und Obstanbau) am häufigsten vertreten.

Mit einem durchschnittlichen Pachtentgelt von 197 Euro je ha LF liegt Baden-Württemberg rund 10 Euro unterhalb des Bundesdurchschnitts von 203 Euro. Die Höhe des Pachtentgelts wird von der Nutzungsart und der Produktionsintensität mitbestimmt. Die höchsten Pachtpreise im Südwesten sind daher in Kreisen mit einem hohen Anteil an Sonderkulturen (Rebland) wie in Stuttgart oder im Stadt- und Landkreis Heilbronn bzw. in den Regionen mit hoher Viehdichte zu verzeichnen. Durchschnittlich am wenigsten Pacht wird in den Landkreisen Tuttlingen und Zollernalbkreis bezahlt (86 bzw. 78 Euro je ha LF).

Der Anteil der landwirtschaftlichen Betriebe mit gesicherter Hofnachfolge in den baden-württembergischen Kreisen rangiert fast durchgängig unter dem Bundeswert von 30,6 Prozent. Im Landesdurchschnitt geben nur etwas mehr als ein Fünftel aller landwirtschaftlichen Betriebe (22,7 Prozent) an, bereits einen Nachfolger zu haben. Lediglich acht Stadt- und Landkreise im Südwesten, darunter der Alb-Donau-Kreis, der Ostalbkreis und der Kreis Ravensburg, kommen auf einen Wert von über 25 Prozent an Betrieben mit gesicherter Hofnachfolge.

Bei der wichtigsten und häufigsten Einkommenskombination für die landwirtschaftlichen Betriebe Deutschlands, der Erzeugung erneuerbarer Energie, hat Baden-Württemberg die Nase vorn. In 41 von insgesamt 44 Stadt- und Landkreisen realisieren die Landwirte zusätzliches Einkommen hauptsächlich durch die Erzeugung von Wärme oder Strom mit Hilfe von Wind, Sonnenenergie oder aus biogenen Rohstoffen. In zwei Stadtkreisen (Stuttgart und Pforzheim) dominiert die Verarbeitung und Direktvermarktung, der Landkreis Waldshut weist als häufigste Einkommenskombination die Forstwirtschaft auf.

Der Südwesten präsentiert sich im Vergleich zu anderen Bundesländern vergleichsweise »grün«: knapp ein Fünftel der rund 16 500 deutschen Ökobetriebe wirtschaften in Baden-Württemberg (rund 3 000 Betriebe). Die Kreise Waldshut (rund 18 Prozent) und Tübingen (rund 15 Prozent) weisen die höchsten Anteile an ökologisch bewirtschafteter LF im Südwesten auf und liegen somit deutlich über dem Bundesdurchschnitt von knapp 6 Prozent. (StaLa BW)
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