04.04.2022 | 09:35:00 | ID: 32758 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Steuerberater für Landwirtschaft finden: Darauf sollte man achten

Stuttgart (agrar-PR) - Die Land- und Forstwirtschaft stellt auch den Steuerberater vor eine ganze Reihe spezieller Herausforderungen. Für landwirtschaftliche Betriebe ist es daher besonders wichtig, einen spezialisierten und mit den Besonderheiten erfahrenen Berater zu finden. Doch worauf kommt es an?

Steuerberatung mit landwirtschaftlichem Hintergrund - gibt es das?

Kaum ein Steuerberater hat diesen Beruf auf dem zweiten Bildungsweg ergriffen. Noch unwahrscheinlicher ist es, dass der Steuerfachmann vorher selbst in der Landwirtschaft tätig war. Diese Kombination wäre vorteilhaft, ist aber in der Realität praktisch kaum zu finden. Dennoch: Es gibt durchaus auf die Landwirtschaft spezialisierte Steuerberater, die man auf Portalen wie trustlocal.de finden kann. Wenn sich ein Steuerbüro auf die Beratung und Betreuung land- und forstwirtschaftlicher Betriebe spezialisiert, muss es die Sachkunde "landwirtschaftliche Buchstelle" vorweisen. Dieser Nachweis erfordert eine spezielle Weiterbildung, in denen der Steuerberater die Besonderheiten und Rahmenbedingungen für die Betreuung von Landwirtschaftsbetrieben erlernt hat. Steuerkanzleien ohne diese Fachspezialisierung dürfen Unternehmen in der Landwirtschaft nicht beraten. Das Zertifikat ist ein Nachweis über die Fähigkeiten, in der Landwirtschaft mit Kompetenz und Sachverstand zu beraten. Wenn der Steuerberater zusätzlich über eigene Erfahrungen in der komplexen Branche verfügt, kann er viele Fragen präziser und verständlicher beantworten.

Was landwirtschaftliche Steuerberater wissen müssen

Die Landwirtschaft beinhaltet einige steuerliche Besonderheiten gegenüber anderen Unternehmen. So beginnt das Wirtschaftsjahr am 1. Juli und nicht am 1. Januar. Es gibt vier unterschiedliche Umsatzsteuersätze und wenn die gesamte Familie im landwirtschaftlichen Betrieb tätig ist, schauen Betriebsprüfer mit besonderer Aufmerksamkeit hin. Soll ein Hof verkauft und Steuerpflicht aus dem Betriebsvermögen entnommen werden, sollten Landwirte dieses Geschäft nicht ohne einen Steuerberater abwickeln. Selbst bei Übernahmen innerhalb der Familie kann es sonst zu Problemen kommen, die am Ende kostenintensiv und rechtsstrittig sind. Auch die Buchhaltung setzt spezielle Erfahrung voraus und macht es erforderlich, dass der Steuerberater nicht nur die gesetzlichen und finanzrechtlichen Verordnungen, sondern auch die Landwirtschaft mit ihren Besonderheiten kennt.


Wie man den richtigen Steuerberater findet

Bereits vor der Gründung oder der Übernahme des elterlichen Betriebs ist es nötig, sich nach einem erfahrenen Steuerberater umzusehen. In der Landwirtschaft reicht es nicht aus, dass die Steuerkanzlei über Kompetenzen spricht - die Sachkunde muss per Zertifikat nachweisbar sein. Neben dieser Besonderheit spielt die Ortsnähe eine nicht unwichtige Rolle. Es wird einige Situationen geben, in denen nur ein Steuerberater vor Ort mit persönlicher Betreuung weiterhelfen kann. Eine Online-Steuerberatung sollte in der Land- und Forstwirtschaft ausgeschlossen werden. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um ein großes Agrarunternehmen oder um einen kleinen BIO-Bauernhof in Selbstbewirtschaftung handelt. Viele Landwirte standen kürzlich vor einer Problemstellung, die in Mitteleuropa bis zum Krieg in der Ukraine undenkbar war. Auch wenn der Steuerberater keinen Einfluss auf die Ernte hat, konnte er fragenden Landwirten dabei helfen, ihre Ausgaben an die unsichere Lage anzupassen. Für die Beratersuche empfiehlt sich eine Checkliste, auf der alle wichtigen Fragen und Punkte notiert werden.

In der Steuerberatung für Landwirte geht es hauptsächlich, aber nicht allein um die Finanzen. Die Besteuerung und die Buchhaltung in der Landwirtschaft unterscheiden sich in vielen Punkten von anderen Branchen. Ein Steuerberater muss seine Sachkunde in diesem Bereich abgelegt haben, um land- und forstwirtschaftliche Betriebe beraten zu dürfen.

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