19.04.2012 | 14:30:00 | ID: 12716 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Stimmung in der europäischen Landwirtschaft von großer Zuversicht geprägt

Frankfurt a.M. (agrar-PR) - Die Stimmung in der europäischen Landwirtschaft ist von großer Zuversicht geprägt. Dies zeigen die Ergebnisse des Trendmonitors Europa, den die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) zusammen mit Europas führendem Agrarmarkt-Forschungsinstitut, der Kleffmann Group (Lüdinghausen/Westfalen), aktuell in Deutschland und in weiteren sechs Ländern West-, Mittel- und Osteuropas durchgeführt hat.
Wie der Fachgebietsleiter Ökonomie der DLG Dr. Achim Schaffner bei der Vorstellung der Ergebnisse im Rahmen des DLG-Aussteller-Workshops am 19. April 2012 in Osnabrück erklärte, „bewerten die Betriebsleiter sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Erwartung an die Geschäftsentwicklung wieder so positiv wie im Boomjahr 2008. Infolge dessen lässt sich eine deutliche Zunahme der Investitionsbereitschaft feststellen", so der DLG-Ökonom.

Aufgrund der günstigen Aussichten für die Landwirtschaft durch den globalen Nachfragezuwachs nach Agrarprodukten und des nach wie vor günstigen Zinsniveaus für Kredite wollen die Landwirte jetzt die Weichen für die weitere Betriebsentwicklung stellen. Hierbei erachten sie den Einsatz innovativer Techniken als einen Schlüssel zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit. Insgesamt wurden über 3.000 Landwirte in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kasachstan, Polen, Russland und in der Ukraine befragt.


Geschäftserwartungen in Deutschland wieder auf höchstem Niveau

Die Erwartungen an die Geschäftsentwicklung haben sich der Umfrage zu Folge gegenüber der Herbstbefragung 2011 in Deutschland weiter verbessert und den bisherigen Bestwert aus dem Frühjahr 2008 erreicht. Leichte Verbesserungen können auch für Frankreich und Großbritannien verzeichnet werden. Auch die befragten Betriebsleiter in Kasachstan, Russland und in der Ukraine blicken positiv in die Zukunft. Etwas verhaltener bei den Geschäftserwartungen zeigen sich die polnischen Landwirte.


Investitionsbereitschaft hat in Deutschland um sechs Prozent zugenommen

Auch die Erwartungen an die Geschäftsentwicklung innerhalb der Betriebszweige haben sich in Deutschland gegenüber der letzten Befragung verbessert. So zeigen sich die Ackerbauern, Milchvieh- und Schweinehalter gleichermaßen zuversichtlich für die nächsten Monate. Weit mehr als die Hälfte der befragten deutschen Landwirte will durch Investitionen den Betrieb weiterentwickeln. Insbesondere Ackerbaubetriebe ab 200 ha, Milchviehhalter ab 100 Kühe und Schweinehalter ab 1.000 Mastplätze sind überdurchschnittlich investitionsbereit. Insgesamt hat die Investitionsbereitschaft in Deutschland um sechs Prozent gegenüber der Herbstbefragung 2011 zugelegt.

Dabei kann eine deutliche Steigerung bei den Milchviehhaltern (plus zehn Prozent gegenüber der Herbstbefragung) und bei den Schweinehaltern (plus elf Prozent) verzeichnet werden. Die Investitionsbereitschaft wird unterstützt durch das nach wie vor günstige Zinsniveau für Kredite. Die Tierhalter holen Investitionen nach, nachdem in den vergangenen Jahren die Baukosten durch den Biogasboom gestiegen waren und Investitionen zurückgestellt wurden. Zudem sind die Entwicklungen in der Genehmigungspraxis für Ställe (Privilegierung, Bürgerproteste) unsicher, so dass die Betriebsleiter die derzeitigen Bedingungen für den nächsten Betriebsentwicklungsschritt nutzen wollen.


Verschiebung bei den Investitionsbereichen: Tierhaltung legt deutlicher zu

In allen Ländern legt die Investitionsbereitschaft in die Tierhaltung zu, in Deutschland um sechs Prozent gegenüber dem Herbst 2011. Auch in die Außenwirtschaft wollen die Landwirte mit einem Plus von drei Prozent investieren. Ein Rückgang ist bei den Investitionsplänen in Erneuerbare Energien zu verzeichnen. Der aktuellen Befragung nach fließen 19 Prozent der geplanten Investitionen in diesen Bereich gegenüber 28 Prozent bei der Herbstbefragung 2011.


Kostensenkungen wichtigste Investitionsziele

Für 70 Prozent der investitionsbereiten Landwirte in Deutschland dominieren Kostensenkungen bei der Produktion durch den Einsatz moderner Technik. Für die Tierhaltung gilt dies in der verbesserten Verwertung der eigenen Arbeitszeit und der effizienteren Nutzung der Fläche (zum Beispiel Kostenreduktion bei der Grobfutterproduktion) gleichermaßen. Schlüssel für die Zielerreichung ist die Nutzung moderner Technik. 

Mit dem Trendmonitor Europa bietet die DLG zweimal jährlich im Frühjahr und im September nach der Ernte ein Instrument für die Agrarwirtschaft, das Auskunft gibt über die Stimmung und das Geschäftsklima sowie die wichtigsten Trends und die Zukunftserwartungen führender Landwirte in Europa. (dlg)
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