Bonn (agrar-PR) -
„Wachstumsschwelle\" der landwirtschaftlichen Betriebe bei 75 ha In Deutschland gab es nach zuletzt für 2007
vorliegenden Angaben 370 800 landwirtschaftliche Betriebe (ab 2 ha), die
eine landwirtschaftlich genutzte Fläche von rund 16,9 Mio. ha
bewirtschafteten. Wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) mit
Bezug auf das Statistische Bundesamt berichtet, sei zwar gegenüber der
letzten Agrarstrukturerhebung im Jahr 2005 die Größe der gesamten
landwirtschaftlich genutzten Fläche mit rund 17 Mio. ha nahezu
unverändert geblieben, die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe sei
aber um 4,9 % zurückgegangen.
Dadurch sei ein die durchschnittliche Betriebsgröße um 2 ha auf 45,7
ha gewachsen. Diese Ergebnisse zeigten, dass sich der Strukturwandel im
Bereich der Landwirtschaft hin zu immer größeren Betrieben weiter
fortsetze.
Insbesondere die Zahl der Betriebe in den Betriebsgrößenklassen bis
50 ha hat nach RLV-Angaben erheblich abgenommen. Besonders hohe
Abnahmeraten sind in den Größenklassen bis 20 ha zu verzeichnen gewesen.
Auch in der Größenklasse zwischen 50 und 75 ha muss man einen leichten
Rückgang der Betriebe festzustellen. Dies deutet darauf hin, dass die
Wachstumsschwelle der landwirtschaftlichen Betriebe bei 75 ha liegt. Ab
dieser Schwelle nimmt die Zahl der Betriebe bundesweit noch zu.
Die "Wachstumsschwelle" ist ein auf die Fläche bezogener
statistischer Grenzwert. Unterhalb dieses Grenzwertes nimmt die Zahl der
landwirtschaftlichen Betriebe ab, oberhalb des Grenzwertes nimmt sie
zu. Dies bedeutet, dass dauerhaft überlebensfähige Betriebe - außer bei
Sonderkulturen oder Nischenproduktion - mindestens über diese
Betriebsgröße verfügen sollten.