01.02.2016 | 08:00:00 | ID: 21809 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Testbetriebsdaten aus MV - Wirtschaft in 2014/15 von fallenden Erzeugerpreisen bestimmt

Schwerin (agrar-PR) - Das Institut für Betriebswirtschaft der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei (LFA) hat im Auftrag des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz die Analyseergebnisse der Testbetriebsdaten aus dem Wirtschaftsjahr 2014/15 bekanntgegeben.
„Die wirtschaftliche Lage der Landwirtschaftsbetriebe wurde im Wirtschaftsjahr 2014/15 von niedrigen Erzeugerpreisen bestimmt.“

„Die Preise für Getreide, Ölsaaten, Milch und Fleisch gingen gegenüber dem Vorjahr um mehr als 10 Prozent zurück, so dass Betriebe aller Produktionsrichtungen Erlöse einbüßten – eine Entwicklung, der wir dringend entgegensteuern müssen.“

„Ich bin deshalb sehr froh, dass 293 Betriebe in die kontinuierliche und umfassende Datenerhebung durch die LFA eingewilligt haben und wir über dieses engmaschig gestrickte Netz stets aktuelle Informationen über die Situation der Landwirtschaft erhalten, um diese in unserer Arbeit entsprechend berücksichtigen zu können“, erklärte Minister Dr. Till Backhaus.

Ackerbaubetriebe konnten die Erträge zur Ernte 2014 bei Weizen und Raps nach den guten Vorjahresergebnissen nochmals steigern; damit konnte der Preisrückgang etwas aufgefangen werden, die Umsatzerlöse gingen um etwa 3 % zurück. Der Betriebsaufwand stieg um weniger als 5 %, die Rentabilität ging gegenüber dem Vorjahr um ca. 20 % zurück, war aber noch höher als im Mittel der letzten fünf Jahre und auch höher als in anderen Produktionsrichtungen.

Im Bereich der Milcherzeugung zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen Betrieben, die ihren Abschluss am 31.12.2014 erstellten, und Betrieben, deren Wirtschaftsjahr im April oder Juni 2015 endete: Erstere Gruppe hat mit dem vorliegenden Abschluss das Preistief noch nicht erreicht.

Dagegen fiel der durchschnittliche Milchpreis von Milchviehbetrieben, deren Wirtschaftsjahr im April oder Juni 2015 endete, um rund 22 %. Diese negative Entwicklung wurde durch höheren Aufwand noch verstärkt, der Überschuss je Arbeitskraft ging fast auf die Hälfte zurück. Den 25 % weniger erfolgreichen Betrieben blieben im Durchschnitt noch etwa 5.000 Euro je Arbeitskraft, das war weniger als das steuerrechtliche Existenzminimum.

Bei der Hälfte der Milchviehbetriebe reichte der Cash flow im Mittel der letzten 7 Jahre nicht zur Deckung von Privatentnahmen und Tilgung, die Zahlungsfähigkeit wird zunehmend gefährdet.

Die Ernteerträge waren 2015 wieder überdurchschnittlich, sind gegenüber dem Vorjahr aber leicht zurückgegangen. Die Preise der wichtigsten Erzeugnisse haben sich bisher nicht erholt, so dass für 2015 und das laufende Wirtschaftsjahr 2015/16 keine besseren Ergebnisse zu erwarten sind. (regierung-mv)
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