06.05.2009 | 00:00:00 | ID: 450 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Verantwortung für den Milchmarkt

Hannover (agrar-PR) - Positionspapier
unter dem Thema „Nüchtern analysieren, realistisch denken, verantwortlich handeln!“ haben die Kreisvorsitzenden im Landvolk Niedersachsen jetzt einstimmig ein Positionspapier zur Situation der Milchwirtschaft verabschiedet. Darin heißt es unter anderem, dass nach den bisherigen Erfahrungen mit der EU-Agrarpolitik der Markt noch am Besten in der Lage ist, die Entwicklung zukunftsträchtig und halbwegs gerecht zu steuern.
Die bedrohliche Situation auf vielen Höfen, nicht nur Milcherzeugerbetrieben, ist dem Landesbauernverband bewusst. In den Milchviehbetrieben sind die Marktschwankungen früher und heftiger als prognostiziert angekommen. Für die Übergangsphase von einem streng reglementierten zu einem freien Markt fordert das Landvolk Niedersachsen ein Hilfspaket, um den Betrieben über das Preistal hinweg zu helfen und ihnen zugleich die Anpassung an auch später wahrscheinliche Marktschwankungen zu ermöglichen. Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner hat einen Teil dieser Forderungen, die vorab zum Runden Tisch Lebensmittelkette in Berlin vorgelegt wurden, bereits aufgegriffen (siehe LAND & Forst Nr. 18, Seite 6,7). Allerdings wird sie sowohl bei der Forderung nach einer Abschlagszahlung auf die EU-Prämien wie auch nach Senkung der Steuer auf Agrardiesel noch kräftig nachbessern müssen. „Der 15. Oktober ist zu spät“, sagte dazu Präsident Werner Hilse bei der Vorsitzendentagung in Hünzingen. Auch bei steuerlichen Erleichterungen sowie den Bürgschaftsprogrammen für Kredite der Rentenbank müssen die Zusagen aus Berlin noch konkreter werden. Die Einkommen auf den Höfen sind auf breiter Front unter Druck geraten, die Agrarwirtschaft erwartet daher konkrete Zusagen der Politik, wie sie anderen Branchen im Rahmen der Konjunkturpakete auch gegeben wurden.

In dem Positionspapier analysiert das Landvolk Niedersachsen zunächst den Milchmarkt. Als unumkehrbar wird die politische Weichenstellung zum Abbau der Marktregulierung und hin zur Öffnung der Märkte gesehen. Realistisch setzt sich der Beschluss mit verschiedenen Argumenten und Forderungen zum Milchmarkt auseinander, die in der Diskussion immer wieder genannt werden. Dabei sieht sich das Landvolk in der Verantwortung für alle Mitglieder, in deren unternehmerische und betriebliche Entscheidungen er nicht eingreifen will. Der Originaltext des Positionspapiers steht unter www.landvolk.net.

Die Ausbildungszahlen auf Niedersachsens Höfen weisen entgegen dem Bundestrend noch ein Plus aus. Dennoch würden viele Betriebsleiter noch mehr Arbeitskräfte einstellen, verdeutlichte Thorsten Riggert, Vorsitzender im Bildungsausschuss des Verbandes in Hünzingen. Die demografische Entwicklung und die Entscheidung vieler Schüler für die Realschule oder das Gymnasium werden den Kreis potenzieller Anwärter auf landwirtschaftliche Lehrstellen verkleinern. Das Landvolk will hier frühzeitig gegenlenken und gezielt Jugendliche, „die uns noch nicht kennen, aber eine Liebe zur Landwirtschaft haben“ für grüne Berufe anwerben. Die Landesarbeitsgemeinschaft Junger Landwirte (LAG( wird dazu gezielt Haupt- und Realschulen zu Informationsgesprächen auf die Tarmsteder Ausstellung einladen, ergänzte Vorsitzender Heino Klintworth.
Pressekontakt
Frau Sonja Markgraf
Telefon: 0511/36704-31
E-Mail: pressestelle@landvolk.org
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Landvolk Niedersachsen - Landesbauernverband e.V.
Landvolk Niedersachsen - Landesbauernverband e.V.
Warmbüchenstr. 3
30159 Hannover
Deutschland
Telefon:  +49  0511  36704-0
E-Mail:  info@landvolk.org
Web:  www.landvolk.net
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