21.07.2011 | 10:35:00 | ID: 10170 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Verbraucher geben einen kleineren Teil ihres Einkommens für Nahrungsmittel aus

Bonn (agrar-PR) - Der Anteil der Ausgaben für Nahrungsmittel an den gesamten Konsumausgaben nimmt seit Jahren ab.
Im Jahr 2009 gaben die privaten Haushalte in Deutschland nur noch 11,2 % ihrer Konsumausgaben für Nahrungsmittel und 3,2 % für Genussmittel wie alkoholische Getränke und Tabakwaren aus.

Wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) dazu mitteilt, liegt der Grund für den langfristigen Rückgang des Anteils der Nahrungsmittelausgaben in den Einkommenssteigerungen und in dem unterdurchschnittlichen Anstieg der Nahrungsmittelpreise. Der höhere Lebensstandard kommt besonders in zunehmenden Ausgaben für Wohnen, Freizeitaktivitäten und Gesundheitspflege zum Ausdruck.

Von 1 € Verbraucherausgaben für Nahrungsmittel erhält der Landwirt nach RLV-Angaben heute nur noch 21 Cent. Der Anteil der landwirtschaftlichen Verkaufserlöse an den Verbraucherausgaben für Nahrungsmittel (inländischer Herkunft) lag 2009/10 bei 21 %. Anfang der 70er Jahre lag der entsprechende Anteil mit 47,5 % fast doppelt so hoch. Demzufolge wirkt sich der rückläufige Trend der Erzeugerpreise in einem ständig geringer werdenden Anteil an den Nahrungsmittelausgaben aus. Bei Milch und Milcherzeugnissen beträgt der Anteil 34,4 %. Bei Fleisch und Fleischwaren ist der Anteil mittlerweile auf 20,4 % gesunken. Am niedrigsten ist der Erlösanteil nach wie vor bei Brotgetreide und Brotgetreideerzeugnissen mit 4 %. Seit 1950 sind die Löhne um das Zwanzigfache, die Brotpreise um knapp das Neunfache gestiegen und die Getreidepreise deutlich zurückgegangen. Von 1950 bis 2009 hat sich der Nettostundenverdienst eines Industriearbeiters verzwanzigfacht. Da die Brotpreise nur um das Neunfache gestiegen sind, konnte sich der Industriearbeiter für seinen Stundenlohn 2008 mehr als doppelt so viel Brot (5,4 kg) kaufen wie noch vor etwa 60 Jahren. Der Weizenerzeugerpreis dagegen lag 2009 um ein Drittel unter dem Niveau von 1950; bezogen auf das Endprodukt erlöst der Landwirt nur 5 bis 6 %. Demgegenüber waren es 1950 entsprechend noch zwei Drittel des Brotpreises. Wären die Weizenpreise seit 1950 genauso stark gestiegen wie die Inflationsrate, dann hätten die Erzeuger für einen Doppelzentner Weizen in 2009 etwa 81 € erlösen können. (RLV)
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