30.08.2022 | 16:24:00 | ID: 33935 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Versorgungskrise bei Rohwaren für Fresh-cut-Salate

Bonn (agrar-PR) - Die meisten Salat- und Gemüseanbauregionen in Europa erleben derzeit infolge der dramatischen und extremen Wetterbedingungen der letzten Wochen und Monate eine außerordentlich schwierige Sommer-Kampagne. Hinzu kommen Einschränkungen oder erste Verbote der Wassernutzung, da in fast allen Anbauregionen verstärkte Alarmstufen oder bereits Krisenwarnungen gelten. Von den dadurch entstandenen Versorgungsengpässen sind die Hersteller von Fresh-cut Salaten besonders stark betroffen.
In vielen Anbauregionen Europas treffen derzeit mehrere klimatische Phänomene mit jeweils „außergewöhnlichem Charakter“ aufeinander:
1. Eine erste Hitzewelle Mitte Juni mit Auswirkungen auf die derzeit in der Ernte befindlichen Anpflanzungen, die zu Problemen mit der Verfügbarkeit und der Qualität geführt hat.
2. Eine zweite Hitzewelle, die in der zweiten Julihälfte noch stärker ausfiel, mit bereits jetzt irreversiblen Schäden an der Qualität aller Blattgemüse für die aktuellen Ernten und bis mindestens Mitte September.
3. Ein beispielloses Wasserdefizit in weiten Bereichen Europas, das in manchen Regionen sogar zu Bewässerungsverboten führt und die Auswirkungen der Hitzewellen noch weiter verstärkt.
Alle Salate sowohl im konventionellen als auch im Bio-Anbau sind von den genannten Problemen betroffen.

Die Folgen für die Kulturen sind vielfältig:
• Ein insgesamt verschlechterter Qualitätszustand der Pflanzen: Schosser und innere Nekrosen, die mit dem Aufplatzen der Zellen der jungen Blätter zusammenhängen (sog. Schwarzfäule).
• Stark reduzierte Erträge pro Hektar. Starke Hitze und Wassermangel blockieren den Vegetationszyklus der Pflanzen: von Mindererträgen bis hin zur vollständigen Zerstörung von ganzen Parzellen.
• „Frisch“ gepflanzte Salate, die nicht richtig wurzeln können und deshalb schnell absterben, verursachen heute bereits die Lieferengpässe der kommenden Wochen.

„Trotz aller von unseren Mitgliedsunternehmen getroffenen Maßnahmen, die die Folgen der Wetterextreme für ihre Kunden begrenzen sollen, müssen wir feststellen, dass die Versorgung mit praktisch allen Fresh-cut-Rohwaren bereits jetzt extrem gestört ist“, erläutert Dr. Markus Weck die Lage der Hersteller. „Es ist außerdem absehbar, dass sich diese Probleme in den kommenden Wochen noch weiter verstärken werden“, so Weck weiter.

Für den weiteren Verlauf der diesjährigen Sommer-Kampagne werden die Wetterbedingungen in den nächsten Wochen ganz entscheidend sein, aber bereits jetzt ist klar, dass eine ernste Versorgungskrise herrscht, die im August und September ihren Höhepunkt erreicht und Auswirkungen bis Ende Oktober haben wird. Dies gilt sowohl für alle Salat-Sorten, die derzeit geerntet werden, wie auch für die traditionellen Herbst-Rohwaren.

Aus heutiger Sicht stehen die Mitgliedsunternehmen in den kommenden Monaten vor sehr großen Herausforderungen, um unter den gegebenen Umständen die Versorgung mit Fresh-cut-Produkten in gewohnter Qualität zu gewährleisten und die Folgen der Versorgungskrise so weit wie möglich zu begrenzen.

https://www.kulinaria.org/index-kulinaria.html/presse/pressemitteilungen/20220830-versorgungskrise-fresh-cut

Kulinaria Deutschland e.V. vertritt rund 130 mittelständische Unternehmen der Lebensmittelindustrie. Unsere Mitglieder erwirtschaften jährlich einen Umsatz von mehr als zwei Milliarden Euro und beschäftigen rund 10.000 Mitarbeiter. Damit zählt Kulinaria Deutschland zu den großen Interessenvertretungen der Branche und bündelt Erfahrung, Tradition und Kompetenz unter einem Dach.

Pressekontakt:
Yasmin Soldierer
Referentin Öffentlichkeitsarbeit
Kulinaria Deutschland e.V.
Reuterstraße 151
53113 Bonn
Tel.: +49-228-212017
Fax: +49-228-229460
www.kulinaria.org
Pressemeldung Download: 
Agrar-PR
Agrar-PR
Postfach 131003
70068 Stuttgart
Deutschland
Telefon:  +49  0711  63379810
E-Mail:  redaktion@agrar-presseportal.de
Web:  www.agrar-presseportal.de
>>>  Pressefach


© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.