17.10.2016 | 08:00:00 | ID: 23078 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Welternährungstag 2016: Deutsche Agrarforschung leistet Beitrag zur globalen Ernährungssicherung

Bonn (agrar-PR) - Das Recht auf Nahrung ist ein Menschenrecht. Trotz positiver Entwicklungen in den vergangenen Jahren hungern derzeit weltweit noch 800 Millionen Menschen. Etwa zwei Milliarden leiden an „verstecktem Hunger“, einem Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen.
Zugleich steigt die Anzahl übergewichtiger Menschen in allen Regionen der Welt rasant.

Agrarforschung kann einen entscheidenden Beitrag zur Umsetzung des Menschrechts auf Nahrung leisten. So fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) den Aufbau von Forschungskooperationen für Welternährung zwischen Agrarforschungseinrichtungen in Partnerländern und in Deutschland. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) agiert als Projektträger für diese Projekte.

Ende September 2016 übergab Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt in Berlin den Förderbescheid für das internationale Forschungskooperationsvorhaben „Bedeutung von Nutz-, Haus- und Wildtieren als Infektionsquelle für Ebolaviren“ an das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI).

Das Projekt soll dazu beitragen, Wissenslücken zur Epidemiologie zu schließen und mit neuen Diagnoseverfahren auf drohende Seuchenausbrüche künftig schneller reagieren zu können, um dadurch auch negative Auswirkungen auf die lokale Landwirtschaft zu vermindern. Die BLE betreut als Projektträger das Vorhaben in den Kooperationsländer Sierra Leone und Guinea.

Das Forschungsprojekt „Ich liebe Fisch“ in Kooperation zwischen der Fraunhofer-Einrichtung für Marine Biotechnologie, der Gesellschaft für Marine Aquakultur mbH und Partnern in Malawi hat sich das Ziel gesetzt, die Effizienz und Nachhaltigkeit der Zucht einer sehr hochwertigen und beliebten, heimischen Nutzfischart (Oreochromis karongae) zu steigern.

In Verbindung mit diesen Maßnahmen soll durch die innovative Verknüpfung von Fisch- und Gemüseerzeugung in integrierten aquatischen Systemen die Effizienz der Produktion von Fisch und Gemüse optimiert und damit die Ernährungslage sowie die Wertschöpfung der Landbevölkerung verbessert werden.

In einer neuen Forschungsbekanntmachung sollen ab 2017 innovative Projekte im Bereich Lebensmittelverarbeitung und -verpackung unterstützt werden. Übergeordnetes Ziel ist es, den ernährungsphysiologischen Wert von lokal erzeugten Lebensmitteln zu erhalten und Nährstoffverluste durch Verarbeitung zu minimieren. Saisonal produzierte Überschüsse sollen durch Weiterverarbeitung haltbar gemacht werden, um damit temporäre Ernährungsengpässe ausgleichen zu können.

Ziele der Forschungskooperationen

Obwohl das Recht auf Nahrung ein Menschenrecht ist, besteht in vielen Ländern bislang nicht die Sicherheit, dass die Landwirtschaft die Menschen in ausreichendem Maße und mit wertvollen Lebensmitteln versorgt. Das rasche Bevölkerungswachstum, die Degradation natürlicher Ressourcen, Konflikte und Korruption, aber auch der geringe Bildungsstand sind einige Ursachen für Hunger.

Ziel dieses Programms ist neben der Förderung von Forschung auch der nachhaltige Aufbau internationaler Partnerschaften und die Leistung eines relevanten Beitrags deutscher Forschungseinrichtungen zur Ausbildung von Akteuren der Zielgruppe in Partnerländern.

Hintergrund

Der Welternährungstag findet jedes Jahr am 16. Oktober statt. An diesem Tag soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass in unserer globalisierten Welt immer noch 800 Millionen Menschen an Hunger leiden müssen. Jeden Tag sterben tausende Menschen an Unterernährung und ihren Folgen, mehr als die Hälfte davon sind Kinder unter fünf Jahren. (ble)
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