Wiesbaden (agrar-PR) -
Ministerin Lautenschläger bei der Jubiläumsveranstaltung in Bad Homburg Die Hessische Landesregierung ermöglicht seit zehn Jahren Kindern und
Jugendlichen Einblicke in die moderne Landwirtschaft. Mit der
Gemeinschaftsinitiative „Bauernhof als Klassenzimmer“ des hessischen
Landwirtschaftsministeriums, des Hessischen Kultusministeriums und des
Hessischen Bauernverbandes wird den Heranwachsenden die
landwirtschaftliche Produktion und Lebensweise nahegebracht. „Damit
werden das Bewusstsein für unsere qualitativ hochwertigen
landwirtschaftlichen Erzeugnisse geschaffen und bestehende Vorurteile
abgebaut“, betonte Hessens Landwirtschaftsministerin Silke
Lautenschläger am Mittwoch zum 10-jährigen Jubiläum von „Bauernhof als
Klassenzimmer“ auf dem Lernbauernhof Rhein-Main der Familie Gerhard
Maurer in Bad Homburg/Ober-Eschbach.
„Wer Produkte aus der Region kauft, ist klar im Vorteil. Die
heimischen Erzeugnisse können vor allem durch Frische und ihren
ausgezeichneten Geschmack punkten“, sagte die Ministerin. Kurze Wege und
das saisonale Angebot seien für eine gesunde Ernährung wichtig. „Diese
Botschaften müssten nach draußen getragen werden. „Dafür garantiert die
Initiative ‚Bauernhof als Klassenzimmer’“, sagte Lautenschläger.
Mehr als 150 hessische landwirtschaftliche Betriebe bieten im Rahmen
der Initiative Betriebsbesichtigungen, Hoferkundungstage und Projekttage
für Schulklassen an. Zum Thema „Landwirtschaft im Spannungsfeld
zwischen Politik und Markt“ diskutierten Schüler eines Oberstufenkurses
„Politik und Wirtschaft“ der Christian-Wirth-Schule Usingen mit den
Experten. Die Ministerin überreichte zum Dank und als Zeichen der
Anerkennung den beteiligten Betrieben eine Urkunde und ein Hofschild
„Bauernhof als Klassenzimmer – Partnerbetrieb“.
Schülern moderne Landwirtschaft nahe bringen
„Die Gemeinschaftsinitiative „Bauernhof als Klassenzimmer“ hat für
den Hessischen Bauernverband einen hohen Stellenwert – geht es doch
darum, Schülerinnen und Schülern die moderne Landwirtschaft in all ihren
Facetten nahe zu bringen und mögliche Wissensdefizite abzubauen“,
betonte Armin Müller, Vizepräsident des Hessischen Bauernverbandes. Vor
allem in Ballungsräumen, aber auch in ländlichen Regionen, werde es für
Kinder und Jugendliche immer schwieriger, eigene Erfahrungen auf
landwirtschaftlichen Betrieben zu sammeln, weil die Zahl der Betriebe in
den zurückliegenden Jahrzehnten deutlich geschrumpft sei. Den Bauern in
der Nachbarschaft oder im Verwandtenkreis gebe es kaum noch. Deshalb
sei es umso wichtiger, für Schulen, aber auch Kindergärten, ein Angebot
zu schaffen, das einen vertiefenden Einblick in landwirtschaftliche
Betriebsabläufe und das Leben auf Bauernhöfen ermöglicht.
Landwirtschaft bietet Anknüpfungspunkte für fast jedes Schulfach
„Für das Hessische Kultusministerium und vor allem für die Schulen in
Hessen ist das Angebot, das durch die Initiative „Bauernhof als
Klassezimmer“ gemacht wird, von großer Bedeutung, hilft es doch, die
wichtigen Themenbereiche Landwirtschaft und Ernährungs- und
Verbraucherbildung praxisnah und kompetent zu gestalten“, sagte Reiner
Mathar vom Hessischen Kultusministerium. Eingebunden ist diese
Initiative in das Gesamtprogramm von Schule & Gesundheit. Die
Landwirtschaft biete für fast jedes Schulfach Anknüpfungspunkte,
angefangen von Biologie und Erdkunde über die Fächer Chemie und Physik,
Politik und Wirtschaft bis hin zu Mathematik und Geschichte. Der
Pädagoge empfiehlt den Schulen, bei Themen rund um die Landwirtschaft
unbedingt einen landwirtschaftlichen Betrieb mit einzubeziehen. Der
Landwirt sei Experte beim Düngemitteleinsatz und in der Tierhaltung, um
nur zwei wichtige Bereiche zu nennen. Vor allem aber die praktischen
Einblicke und das Mittun auf den Betrieben habe für die Bildung und
Erziehung von Kindern und Heranwachsenden eine besondere Bedeutung. „Wer
selbst aus Milch Butter hergestellt hat, wird dieses Produkt mit
anderen Augen sehen und entwickelt ein anderes Verhältnis dazu“, so
Reiner Mathar. Zu erleben, wie Lebensmittel hergestellt werden präge den
zukünftigen Lebensstil und das zukünftige Verhalten als hoffentlich
bewusster Konsument.
Lernbauernhof Rhein-Main von Beginn an dabei
Der Landrat des Hochtaunuskreises, Ulrich Krebs, hob hervor, dass der
Lernbauernhof der Familie Maurer sich von Beginn an im Rahmen von
„Bauernhof als Klassenzimmer“ engagiert habe. „Ich freue mich über
dieses Engagement. So erfahren Kinder und Jugendliche aus erster Hand
alles rund um die Landwirtschaft. Sie helfen bei der Ernte, bei
Stallarbeiten und bei der Herstellung von Nahrungsmitteln. Jedes Jahr
besuchen fast 4 000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene den Hof“, so
Krebs. Den Hauptanteil bildeten mit 60 Prozent der Besucher
Schulklassen, 35 Prozent seien Kindergartengruppen und 5 Prozent
Erwachsene. Neben dem Lernbauernhof gebe es im Hochtaunuskreis noch 18
Betriebe, die ihre Höfe als Klassenzimmer zur Verfügung stellten - im
Internet gelistet seien 10 Betriebe.
Umfassende Informationen im Internet unter: www.bauernhof-als-klassenzimmer.hessen.de