Berlin (agrar-PR) -
DBV-Fachausschuss für Berufsbildung tagte in Brandenburg Die Ausbildungszahlen der landwirtschaftlichen
Berufe haben sich in den vergangenen Jahren im Vergleich zu anderen
Berufsbereichen
relativ gut behauptet. Trotz der aktuell bundesweit leicht rückläufigen
Entwicklung ist der Anteil des Agrarbereichs an der Gesamtzahl aller
Auszubildenden angestiegen. Diese Entwicklung wurde in der Sitzung des
Fachausschusses für Berufsbildung im Deutschen Bauernverband (DBV) am
2./3.
März 2010 in Neuzelle in Brandenburg deutlich. Der
DBV-Bildungsbeauftragte Hans-Benno
Wichert erklärte das mit der zunehmenden Attraktivität der
landwirtschaftlichen
Berufe. Immer mehr Jugendliche mit außerlandwirtschaftlicher Herkunft
würden
zudem in den Agrarberufen ausgebildet, der Anteil angehender
Arbeitnehmer/innen
nehme daher weiter zu, verdeutlichte Wichert. Er wies gleichzeitig
darauf hin,
dass ein Wettbewerb mit anderen Wirtschaftsbereichen um guten
Berufsnachwuchs
voll im Gange sei. „Nur mit einer ausreichenden Zahl geeigneter
Jugendlicher
für die Grünen Berufe wird es möglich sein, den kontinuierlich
ansteigenden
Bedarf der Betriebe an qualifizierten Fach- und Führungskräften zu
decken“, so
Wichert.
Aufgrund des rasanten Bedeutungszuwachses von sozialen Internetmedien im
Informations- und Kommunikationsalltag Jugendlicher müssten die Grünen
Berufe in
diesem dynamischen Mediensegment angemessen verortet werden. Nur so
werde es
möglich sein, aktuelle und attraktive Berufsinformationen zeitnah und
direkt an
die Zielgruppe der Jugendlichen heranzubringen. Der DBV werde
entsprechende
Aktivitäten auf Bundesebene einleiten, die auch in allen Regionen
nutzbar sein
werden.
Der wachsende Mangel an qualifiziertem Lehrpersonal insbesondere an den
Berufsbildenden
Schulen hat sich aus berufsständischer Sicht in den vergangenen Jahren
zu einem
brisanten Problem entwickelt. In den kommenden Jahren müssen die
Bundesländer
nach Einschätzung des DBV-Bildungsausschusses mehr dafür tun, die aus
fachlichen Gründen unbedingt notwendige Anzahl qualifizierter
Berufsschullehrer
und Fachschullehrer im Agrarbereich zu gewährleisten. Hierfür seien
nicht nur
entsprechende Einstellungskorridore notwendig, sondern auch solide
Qualifizierungskonzepte und -wege in der Lehrerbildung. „Der Berufsstand
erklärt sich ausdrücklich bereit, bei konzeptionellen Beratungen und
auch bei
entsprechenden Entscheidungsfindungen in diesem Bereich aktiv
mitzuhelfen“, so
die Aussage des DBV-Bildungsbeauftragten Wichert.
Zur Ausbildung behinderter Menschen
verabschiedete der DBV-Bildungsausschuss eine berufsständische
Positionierung
der Landwirtschaft. In diesem Bereich muss aus berufsständischer Sicht
mehr
bundeseinheitliche Transparenz und eine stärkere Bedarfs- und
Arbeitsmarktorientierung geschaffen werden. Zudem ist es dringend
erforderlich,
die Ausbildung behinderter Menschen gleichmäßiger auf die verschiedenen
Berufs-
und Wirtschaftsbereiche zu verteilen und somit eine gewisse Entlastung
der
Agrar- und Hauswirtschaft vorzunehmen.