25.06.2009 | 00:00:00 | ID: 971 | Ressort: Landwirtschaft | Beruf & Bildung

Bauern suchen Leute mit Köpfchen

Hannover (agrar-PR) - Neue Wege geht das Landvolk Nordost Niedersachsen bei der Nachwuchswerbung. Gemeinsam mit der Landwirtschaftkammer Niedersachsen (Bezirksstelle Uelzen) lud das Landvolk Berufs- und Ausbildungsberater aus den Landkreisen Uelzen, Lüchow-Dannenberg und Soltau-Fallingbostel zu einem Pilotprojekt ein. Das teilt der Landvolk Pressedienst mit. Auf zwei landwirtschaftlichen Betrieben erfuhren die Fachleute der Agentur für Arbeit mehr über den Beruf Landwirt. „Wir haben festgestellt, dass die Informationen in diesem Bereich lückenhaft und leider oft veraltet sind“, sagte Uelzens Kreislandwirt Thorsten Riggert bei der Begrüßung. Landesweit werden rund 6.500 Auszubildende in Grünen Berufen direkt von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen betreut. Die Anzahl der Ausbildungsverträge wächst seit Jahren kontinuierlich. Alleine im landwirtschaftlichen Bereich gab es Zuwachsraten von zehn Prozent pro Jahr. Doch bisher hat die Agentur nur einen geringen Teil an Interessenten vermittelt. „Bei steigenden Ausbildungszahlen und einem wachsendem Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften, benötigen wir die Unterstützung der Agentur für Arbeit, um motivierte Jugendliche ansprechen zu können“, betonte Riggert, der im Landvolk Niedersachsen dem Ausschuss für Schule und Bildung vorsteht.

Den aktuellen Arbeitsalltag erfuhren die Berater hautnah auf einem Ackerbaubetrieb und auf einem Milchviehbetrieb. Die Betriebsleiter demonstrierten Großmaschinen, wie eine 100.000 Euro teure GPS-gesteuerte Pflanzenschutzspritze, mit denen die Auszubildenden verantwortungsvoll und präzise umgehen müssen. Als Grundvoraussetzung gilt deshalb der Führerschein Klasse L bzw. T, der mit 16 Jahren erworben werden kann. „Wir haben viel in Arbeitstechnik investiert und brauchen jetzt Leute mit Köpfchen“, sagte Betriebsleiter Hinrich Heuer. Er führte die Gruppe durch seinen Boxenlaufstall und präsentierte zwei Melkroboter. Der sichere Umgang mit Computertechnik und dazu gehörigen Programmen ist unerlässlich. Zwei Auszubildende und ein Angestellter gaben Einblick in ihren Berufsalltag. Dabei wurde deutlich, dass die Liebe zur Natur und der Spaß an praktischer Arbeit alleine nicht ausreichen. Flexibilität, Koordinationsvermögen und Leistungsbereitschaft werden zusätzlich gefordert, denn während der Hochsaison können auch 60-Stunden-Wochen vorkommen. Dafür entschädigt der Beruf mit Freiheiten und abwechslungsreichen Tätigkeiten. Die Berufsberater zeigten sich erstaunt von den komplexen Abläufen und den umfassenden Managementaufgaben in den spezialisierten Betrieben. „In der Argumentation sind wir jetzt gewappnet“, stellte Andreas Rösler, Teamleiter der Berufsberatung Uelzen, fest. Leider, fügte er an, habe man es oft mit kritischen Eltern zu tun, die dem Nachwuchs von einer Ausbildung als Landwirt abraten.
Pressekontakt
Frau Sonja Markgraf
Telefon: 0511/36704-31
E-Mail: pressestelle@landvolk.org
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Landvolk Niedersachsen - Landesbauernverband e.V.
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