18.10.2013 | 15:30:00 | ID: 16268 | Ressort: Landwirtschaft | Beruf & Bildung

Für neues Hörsaalgebäude: Ehrensenator Rettenmaier spendet drei Millionen Euro

Stuttgart-Hohenheim (agrar-PR) - Enthüllung des Architekturmodells auf feierlichem Empfang für Heilbronner Mäzen am 18. Oktober 2013 / anvisierter Spatenstich im Frühjahr 2014

Landesweit ist keine Universität so schnell gewachsen wie die Universität Hohenheim. Nach mehrjährigen Verhandlungen gab das Finanzministerium deshalb 2012 grünes Licht für einen neuen, großen Hörsaal – war aber nur bereit 2 Millionen der notwendigen 6 Millionen Baukosten zu stellen. Eine Million brachte die Universität selbst auf. Dank der Großherzigkeit ihres Ehrensenators Otto Rettenmaier kann dieser Bau nun endgültig Wirklichkeit werden. Auf einem festlichen Empfang enthüllte der Ehrensenator am heutigen Freitag das 1:50-Architekturmodell des geplanten Neubaus. Der Spatenstich ist für das Frühjahr 2014 anvisiert.

 

„Die Bedeutung, die Ihre Unterstützung für uns hat, können Sie auch daran ermessen, dass es bisher nur einen Hörsaal an der Universität gibt, der nach einem Menschen benannt ist“, erklärte der Rektor der Universität Hohenheim, Prof. Dr. Stephan Dabbert, in seiner Dankesrede. „Dieser Hörsaal ist der Katharinasaal im Euroforum, benannt nach Katharina Pawlowna, der Königin von Württemberg, die aufs Engste mit der Gründung der Universität verbunden ist.“

 

Diese Ehre sei gerechtfertigt, befreie der Ehrensenator die Universität doch aus einer Notlage. Schuld daran sei paradoxerweise der Erfolg der Universität: „Unsere Studienangebote sind beliebt, so dass die Zahl der Studierenden in den vergangenen zehn Jahren massiv gestiegen ist“, berichtete der Rektor. „Eine räumliche Infrastruktur, die einmal für rund 5.000 Studierende angelegt war, muss heute das Doppelte verkraften.“

 

Allein in den Wirtschaftswissenschaften seien pro Semester bis zu 600 Studierende eingeschrieben. „Wir haben auf dem Campus keinen einzigen Saal, der diese Anzahl fassen könnte, weder für Vorlesungen noch für Prüfungen. Auch für Tagungen und Konferenzen reicht oft unser Raumangebot nicht aus, was besonders bedauerlich ist, sieht man den hohen Grad an internationaler Vernetzung und internationalem fachlichen Renommee, die Hohenheim kennzeichnen.“

 

Das alles, so der Rektor, werde dank der großzügigen Spende nun bald schon der Vergangenheit angehören.

 

 

Dank an die Wissenschaft

 

Einige Worte zu seiner ganz persönlichen Motivation fand Otto Rettenmaier in seiner anschließenden Dankesrede.

 

„In meinen sehr erfolgreichen Unternehmen arbeiten Menschen, die ihre Ausbildung auch Hochschulen und Universitäten verdanken. In meinem Engagement für das Audimax dürfen Sie auch einen Dank an die Wissenschaft sehen“, so der Spender.

 

 

Studierende nahmen Einfluss auf die Planung

 

Umhüllt wird der geplante Neubau mit einer geschwungenen Fassade, grünem Dach und einer Solaranlage, wie Architekt Maximilian Rimmel anhand eines Modells erläuterte. Die Innenräume sind freundlich in hellem Holz gehalten.

 

Der eigentliche Hörsaalraum bietet viel Beinfreiheit, außerdem Tageslicht sowie Steckdosen und LAN-Verbindungen an jedem zweiten Arbeitsplatz. Damit greift Rimmel auch Wünsche von Studierenden auf, die der AStA im Sommer 2012 in einer Online-Umfrage erhob.

 

„Für uns war es besonders wichtig, dass die Anregungen der Studierenden in das Projekt einfließen“, betonte der Prorektor für Lehre, Prof. Dr. Michael Kruse. In den vergangenen Monaten hatte er als Rektoratsmitglied das ganze Projekt besonders intensiv begleitet.

 

„Unser Wunsch war ein Gebäude, in dem sich Studierende und Dozenten wirklich wohl fühlen. Wie das geht wissen die Betroffenen selbst am besten. Denn bislang arbeiten sie in Gebäuden, die ihnen fertig hingestellt wurden und wissen ganz genau, was hilfreich und was problematisch ist.

 

Nach Baubeginn im kommenden Dezember und Einweihung im Jahr 2015 wird der neue Hörsaal einmal gut 600 Plätze bieten. Flexible Wände machen das Audimax in zwei Hörsäle à 200 und 400 Sitze teilbar.

 

 

Fassade mit Namenszug des Spenders

 

Außen soll die Fassade in großen Lettern den Namen „Otto Rettenmaier Audimax“ tragen. Dies geht zurück auf den Wunsch der Universität Hohenheim, die damit ihre Dankbarkeit zum Ausdruck bringt.

 

Wie sehr er sich von einer großen Last befreit fühle, versicherte der Rektor dem Spender auf dem anschließenden Empfang im persönlichen Gespräch.

 

Eigentlich seien Neubauten Aufgabe des Landes. Die Universitäten bekämen dafür keine Gelder zugewiesen. „In den jüngeren Jahren werden die Universitäten jedoch immer mehr gezwungen auch große Bauprojekte mitzufinanzieren, ohne dafür eigentlich Mittel zur Verfügung zu haben“, erklärte Prof. Dr. Dabbert. So habe das Land den neuen Hörsaal zwar bereits 2012 zugesagt, von 6 Millionen Euro Baukosten allerdings nur 2 Millionen Euro übernommen.

 

„Eine weitere Million haben wir scheibchenweise aus dem laufenden Etat geschnitten“, so der Rektor. „Dass wir aller weiteren Sorgen mit einem Schlag ledig werden könnten, hätten wir bis zu Ihrem großzügigen Angebot nicht zu träumen gewagt.“

 

 

Hintergrund: Otto Rettenmaier und die Universität Hohenheim

 

Die Verbindungen zwischen der Universität Hohenheim und Otto Rettenmaier sind vielseitig. So existierte z.B. eine fachliche Zusammenarbeit der Agrarwissenschaften mit den Faserstoffwerken J. Rettenmaier & Söhne (JRS). Daneben profitiert die Universität seit rund 30 Jahren sowohl vom fachlichen Rat als auch intensiven Mäzenatentum des Multi-Unternehmers. Finanziell und ideell unterstützte er unter anderem das Deutsche Landwirtschaftsmuseum, die Hohenheimer Gärten und das Schloss, wo dank seiner großzügigen Förderung die Renovierung der Aula, des Blauen Saals und des prächtigen Balkonsaals möglich war. 1984 verlieh die Universität Hohenheim ihrem Mäzen bereits die Ehrensenatorwürde. Seit 2005 ist Otto Rettenmaier Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse. Otto Rettenmaier wurde am 28. Juli 1926 in Holzmühle geboren. Er ist Inhaber der Rettenmaier Gruppe, eines Mischkonzerns mit Sitz in Heilbronn.

 

 

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