25.02.2010 | 00:00:00 | ID: 4876 | Ressort: Landwirtschaft | Beruf & Bildung

Marketing-Crashkurs für Junglandwirte

Hannover (agrar-PR) - Sie kennen sich aus mit Pflanzenbau und Tierhaltung, und auch der Umweltschutz- und Nachhaltigkeitsgedanke hat sich beim landwirtschaftlichen Nachwuchs inzwischen verankert. Doch nach der Produktion kommt die Vermarktung und somit auch das Marketing. Um die niedersächsischen Junglandwirte auch auf diesem Gebiet fit zu machen, lud die Arbeitsgemeinschaft der Junglandwirte Niedersachsen (LAG) zum Junglandwirtetag 2010 nach Osterholz-Scharmbeck ein, berichtet der Landvolk-Pressedienst. „Die Vermarktung der Agrarprodukte überließen bereits unsere Groß- und Urgroßeltern den Genossenschaften. Die Landwirte konnten das als Einzelkämpfer nicht leisten. Heute sollten sie stolz auf ihre Vermarkter sein“, forderte Heino Klintworth, Vorsitzender der LAG, den Berufsnachwuchs auf. Der Titel: „Weiter denken. Globaler Handel für alle - Wer Markt will, muss Vermarktung können“, verhieß jedoch auch, dass die LAG an ihre Mitglieder appelliert, selbst aktiv zu werden und den Markt im Auge zu behalten.

Einen Einblick in die Welt der Vermarktungsstrategien zu geben und bei den jungen Agrariern die Lust auf Marketing zu wecken, dieser Aufgabe stellten sich drei engagierte Referenten. Dr. Holger Thiele vom Informations- und Forschungszentrum für Ernährungswirtschaft (ife) erläuterte die unterschiedlich hohen Auszahlungspreise der Molkereien mit der Art der Verwertung. „Milch ist nicht gleich Milch“, erklärte Thiele. Der Wissenschaftler aus Kiel machte den Nachwuchs darauf aufmerksam, dass vor allem die daraus hergestellten Produkte und eventuell die Marke entscheidend sind. Was eine Marke ausmacht, erläuterte Dirk Zimmermann von der Firma Brand Transfer an anschaulichen Beispielen. Vor allem die Historie ist für den Wert einer Marke bedeutend, deshalb ist die Neueinführung nicht einfach. Damit zielte der Markteing-Profi ab auf die Probleme der Genossenschaften, vor allem der Molkereien, Marken zu kreieren und durchzusetzen. Ganz anders als im Milchbereich sind die Vermarktungsstrukturen bei Fleisch. Dr. Heinz Schweer, Direktor Landwirtschaft bei Vion, gab Einblicke in den deutschen, europäischen und globalen Markt und erzählte aus der Geschichte des Unternehmens. Für die Junglandwirte besonders spannend: Vion gehört dem Südholländischen Bauernverband und hat den Schweinefleischmarkt umgekrempelt, indem die Gesellschaft europaweit sanierungsbedürftige Unternehmen aus der Branche aufgekauft hat. Schweer berichtete: „Vion hat zur Stabilisierung der Fleischpreise beigetragen.“ Auch eine weltweit steigende Nachfrage nach Rindfleisch prognostizierte er. Die Produktion werde allerdings nicht in der EU stattfinden. Neue Erkenntnisse und ein wieder belebtes Interesse am Thema Vermarktung konnten nach der Veranstaltung nicht nur Junglandwirte, sondern auch die zahlreichen Ehrengäste verzeichnen.
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