Schwerin (agrar-PR) -
Heute wurde in Schwerin durch Minister Dr. Till Backhaus die Landesstrategie „Öko-Kompetenz Mecklenburg-Vorpommern 2020“ vorgestellt. „Der ökologische Landbau ist eine besonders ressourcenschonende, umweltverträgliche und tierartgerechte Form der Landbewirtschaftung, die sich am Prinzip der Nachhaltigkeit orientiert.
Mecklenburg-Vorpommern bestimmt mit einem Anteil von etwa 9 % an der landwirtschaftlichen Fläche das Schrittmaß im ökologischen Landbau in Deutschland. Die Biobauern in unserem Bundesland produzieren heute öko-zertifiziert 15 % des Schweinefleisches, 15 % des Rindfleisches sowie ein Fünftel aller Bio-Eier in Deutschland.
Wir wollen daher mit unserer Öko-Strategie die positive Entwicklung des ökologischen Landbaus weiter konsolidieren, halten an den 150.000 Hektar Öko-Fläche bis 2020 fest, erkennen aber auch, dass das Marktumfeld schwieriger geworden ist“, so der Minister.
So beträgt der Gesamtumsatz des Lebensmitteleinzelhandels in Deutschland derzeit rund 166 Mrd. Euro. Der Anteil des Bio-Sortiments lag nach jahrelangem Zuwachs bei rund 8 Mrd. Euro. „Während der Umsatz mit Ökoprodukten seit 2011 jährlich zwischen fünf und neun Prozent zulegte, betrug der Flächenzuwachs in den letzten drei Jahren in Deutschland nur noch ein bis drei Prozent. Das heißt in der Folge, dass die Supermärkte immer höhere Margen einfahren und gleichzeitig immer mehr Ware importiert werden muss. Wir wollen jedoch regionale Bio-Ware aus unserem Bundesland in den Regalen sehen. Dafür haben wir ein Maßnahmenbündel geschnürt“, erklärte Dr. Backhaus.
So wurde die Flächenförderung für den ökologischen Landbau um ca. 42 Mio. Euro auf insgesamt 167 Mio. Euro in der aktuellen Förderperiode bis 2020 angehoben. So wurden die Prämien für Neueinsteiger von 150 auf 260 und für Beibehalter von 150 auf 200 Euro je Hektar angehoben. Außerdem werden Bio-Betriebe nach wie vor beim Agrarinvestitionsförderprogramm bevorzugt und mit maximal 40 % gefördert. Weitere Punkte der Strategie sind:
- Beratung und Bildung als Grundpfeiler nachhaltigen Wirtschaftens (die erstmalige Beratung ist mit bis zu 1.500 Euro zu 100 % förderbar),
- Öffentliches Geld für öffentliche Leistungen - Förderung der ökologischen Wirtschaftsweise Kombination mit Agrarumweltmaßnahmen,
- Vermarktungsstrukturen mit regionalem Bezug für regionale Wertschöpfung,
- Verbraucherschutz – Verordnungskonforme Umsetzung der ökologischen Wirtschaftsweise und Kontrolle,
- Praxisorientierte Forschung und Vernetzung zur weiteren Optimierung.
„Die Grünen fordern so gerne ein „Kompetenzzentrum“ für den ökologischen Landbau und haben wohl nicht mitbekommen, dass seit November eine Ausschreibung zum Aufbau eines Netzwerkes „Ökologischer Landbau in Mecklenburg-Vorpommern“ läuft. Durch die Netzwerktätigkeit zwischen Erzeugern, Verarbeitern und Vermarktern ökologischer Produkte wird eine ökonomische Stärkung des Sektors angestrebt und ein wichtiger Beitrag zur langfristigen Erweiterung der extensiven und umweltfreundlichen Landbewirtschaftung erwartet“, erklärte der Minister.
Derzeit gibt es in Mecklenburg-Vorpommern:
- 1.088 ökologisch zertifizierte Betriebe der Land- und Ernährungswirtschaft, das sind 16,4 % aller Betriebe (Bundesschnitt 8,3%),
- davon 809 landwirtschaftliche Bio-Betriebe,
- ca. 122.000 ha ökologisch bewirtschaftete Landwirtschaftsfläche (9%) (Bundesschnitt beträgt 6,3 %). (regierung-mv)
