06.06.2011 | 12:48:00 | ID: 9719 | Ressort: Landwirtschaft | Bio

Baden-Württemberg wird Umstellung auf Ökolandbau künftig wieder fördern

Herdwangen-Schönach (agrar-PR) - "Viele Menschen in Baden-Württemberg greifen gezielt auf regional und ökologisch erzeugte Lebensmittel zurück. Das Potenzial, das sich aus diesem Verbraucherverhalten für unsere Land- und Ernährungswirtschaft ergibt, ist noch nicht ausgeschöpft."
Dies sagte der baden-württembergische Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde, am Samstag (4. Juni 2011) bei der traditionellen Auftaktveranstaltung des ÖKO-SOMMERS 2011 der baden-württembergischen Öko-Anbauverbände Bioland, Demeter, Ecoland, Ecovin und Naturland in Herdwangen-Schönach (Landkreis Sigmaringen). Es sei erklärtes Ziel der Landesregierung, den Anteil der Öko-Anbaufläche in Baden-Württemberg auszubauen und den Südwesten bundesweit wieder nach vorne zu bringen.

Die Märkte für ökologisch erzeugte Ware seien vorhanden und würden derzeit zu großen Teilen von Produzenten aus anderen Bundesländern bedient, der Lebensmitteleinzelhandel und besonders die Discounter bezögen ihre Ware aus anderen EU-Mitgliedstaaten und Drittländern. "Wir wollen diese Premiummärkte nicht anderen überlassen. Unsere Bestrebungen zu mehr Öko und Bio im baden-württembergischen Landbau stärken die heimische Landwirtschaft", erklärte der Minister. Bio und "regional" hätten größtes Potenzial, sich im Wettbewerb vor der Haustüre Vorteile zu verschaffen.

"Nur durch eine Weiterentwicklung des Öko-Sektors in all seiner Breite können bestehende Bio-Betriebe weiter gedeihen, lassen sich konventionelle Betriebe zur Umstellung bewegen und die gewachsene Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln stärker mit regionalen Produkten bedienen", sagte der Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau Baden-Württemberg (AÖL), Christian Eichert. Er rechne damit, dass sich die Landesregierung für den Ausbau der Bio-Landwirtschaft in Baden-Württemberg stark machen werde.

Bonde kündigte an, die von der alten Landesregierung abgeschaffte Unterstützung für umstellungswillige Betriebe wieder einzuführen. "Wir wollen mehr Bio-Landbau und müssen deshalb entsprechende Anreize schaffen. Wer seinen Hof auf Bio umstellen will, soll das in Baden-Württemberg künftig wieder können. Wir werden die Betriebe unabhängig von der EU-Förderperiode weiterhin in der Umstellungsphase auf ökologischen Landbau unterstützen. Darüber hinaus werden wir der Branche bei der Vermarktung ihrer Produkte stärker helfen", betonte der Minister. Das Land setze eine Arbeitsgruppe ein, die unter Beteiligung der Verbände entsprechende Konzepte erarbeiten werde.

Regional und Bio passen gut zusammen und stärken Verbrauchervertrauen "Die Menschen haben nicht zuletzt wegen der immer wieder auftretenden Lebensmittelskandale ein gesteigertes Verlangen nach sicheren, gesunden und genussreichen Lebensmitteln. Bei den vielen Aktionen im Rahmen der Landesaktion 'Gläserne Produktion' oder des ÖKO-SOMMERS können sich die Verbraucherinnen und Verbraucher von der hohen Qualität bäuerlicher Leistungen überzeugen", erklärte Bonde.

Offene Ställe und zu besichtigende Verarbeitungs- und Produktionseinrichtungen wie bei der Eröffnung des ÖKO-SOMMERS 2011 in Herdwangen-Schönach seien die besten Argumente, die die landwirtschaftlichen Unternehmen hätten. "Eine offene Kommunikation hat in der baden-württembergischen Land- und Ernährungswirtschaft eine lange Tradition. Dies hat letztendlich auch dazu geführt, dass Produkte aus regionaler Erzeugung bei den Bürgerinnen und Bürgern eine besondere Wertschätzung erfahren", sagte der Minister. Es gehe darum, diesen Aspekt für alle Beteiligten möglichst gewinnbringend aufzugreifen und weiterzuentwickeln.

"'Bio plus regional = optimal!' heißt daher auch die klare Botschaft des Biozeichens Baden-Württemberg", sagte Bonde. Das Biozeichen sei auf Grund der BSE-Krise im Jahr 2001 vom Land gemeinsamen mit den Ökoverbänden entwickelt und eingeführt worden. (PD)
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