10.03.2011 | 11:55:00 | ID: 8532 | Ressort: Landwirtschaft | Bio

Der Ökolandbau in Deutschland wächst kontinuierlich

Hannover (agrar-PR) - Der ökologische Landbau in Deutschland hat im vergangenen Jahr seinen Wachstumskurs fortgesetzt.
Sowohl die Zahl der Betriebe als auch die von diesen bewirtschaftete Fläche ist weiter gewachsen, meldet der Landvolk-Pressedienst. 2006 ermittelte das statistische Bundesamt 17.557 Betriebe, die nach den Kriterien des ökologischen Landbaus in Deutschland wirtschafteten. Ein Jahr später waren es mit 18.703 rund 6,53 Prozent mehr. Nur unwesentlich schwächer legte der deutsche Ökolandbau in 2008 zu, als mit 19.824 ein Plus von 5,99 Prozent gegenüber dem Jahr zuvor ermittelt wurde. Trotz der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise wuchs die Zahl der Ökobetriebe auch in 2009 weiter, und zwar um 6,17 Prozent auf 21.047. Im vergangenen Jahr registrierte die Branche ein weiteres Wachstum, die Zahl der Betriebe wuchs um knapp 5,4 Prozent auf 22.174.

Bei der ökologisch bewirtschafteten Fläche „knackten“ die Betriebsleiter im vergangenen Jahr sogar erstmals die Millionen Grenze: Sie stieg innerhalb der Jahresfrist um rund 54.000 Hektar (ha) oder 5,7 Prozent auf 1.001.211 ha. Damit wurden im vergangenen Jahr rund 5,9 Prozent aller landwirtschaftlichen Flächen und 5,9 Prozent aller landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland ökologisch bewirtschaftet. Mehr als jeder zweite Betrieb gehörte einem anerkannten Anbauverband an, diese Höfe bewirtschafteten 68,3 Prozent der Ökofläche. Rein rechnerisch betrachtet sind die Betriebe, die sich einem Bioverband angeschlossen haben, mit rund 60 ha fast doppelt so groß wie diejenigen, die nach dem weniger strengen EU-Standard wirtschaften. Im vergangenen Jahr haben sich mit 700 Landwirten jedoch deutlich mehr Betriebsleiter entschlossen, nach dem EU-Bio-Standard zu wirtschaften, während sich 444 deutsche Landwirte einem Bio-Verband neu angeschlossen haben. Experten deuten dies als Zeichen, dass viele neue EU-Biobetriebe nur Teilflächen umstellen, was verbandsgebundenen Biobetrieben nicht gestattet ist.

Die Erlösstruktur der Ökobetriebe unterscheidet sich deutlich von der der gesamten Landwirtschaft. Pflanzliche Produkte haben bei Biobauern einen höheren Stellenwert, rund ein Viertel des gesamten Erlöses verdienen sie mit Obst, Gemüse und Kartoffeln, während dies im gesamten Landbau nur 10 Prozent ausmacht. Dagegen ist Fleisch mit einem Erlösanteil von rund 33 Prozent in der konventionellen Landwirtschaft die wichtigste Einkommensquelle, während im Ökolandbau rund 24 Prozent der Erlöse damit erzielt werden. Insgesamt decken die hierzulande ökologisch erzeugten Produkte trotz der deutlichen Steigerungsraten der vergangenen Jahre noch immer nicht die Nachfrage der heimischen Verbraucher. (LPD)
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