Berlin (agrar-PR) - Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner,
zeigte im Rahmen des DBV-Perspektivforums auf der BioFach auf, dass das
Interesse vieler Landwirte am Öko-Landbau nach wie vor hoch ist. Nach
einer vom DBV in Auftrag gegebenen repräsentativen Umfrage könnten sich
wie schon im Vorjahr rund 11 Prozent der Landwirte eine Umstellung des
eigenen Betriebs auf ökologischen Landbau „vielleicht“ vorstellen.
Leicht angestiegen ist die „sichere“ Absicht, umzustellen (1,4 Prozent
nach 1,0 Prozent). Als Voraussetzung für eine tatsächliche Umstellung
werden am häufigsten höhere Erzeugerpreise für Bioprodukte sowie
gesicherte Abnahmeverträge genannt.
Die Nachfrage durch die
Verbraucher nach Bioprodukten begann mit dem Einstieg der Discounter,
betonte Sonnleitner. Dabei kamen deutsche Landwirte mit der Produktion
ein wenig ins Hintertreffen, weil es bei den deutschen Anbaurichtlinien
eine zwei, drei Jahre dauernde Umstellungsphase gibt. Dies hätten
ausländische Produzenten genutzt und ihre Ware in den deutschen Markt
gedrückt. Sonnleitner geht davon aus, dass sich der Ökomarkt in einer
Konsolidierungsphase befindet. Dabei spiele auch die Wirtschaftskrise
eine Rolle. Allerdings habe gerade die Finanzkrise gezeigt, dass die
ökologischen Märkte weniger stark betroffen waren als die
konventionellen.
Sonnleitner betonte die Bedeutung der
Gemeinsamen EU-Agrarpolitik insbesondere auch für die ökologisch
wirtschaftenden Landwirte. Der DBV setzte sich dafür ein, dass auch
nach dem Jahr 2013 zwei starke, jeweils klar definierte und
eigenständig finanzierte Säulen bestehen blieben. Bei den
Agrarumweltprogrammen, über die auch der ökologische Landbau gefördert
werde, müsse insbesondere die Anreizkomponente, die 2007 den
Haushaltskürzungen zum Opfer fiel, wieder eingeführt werden, forderte
Sonnleitner mit Blick auf die anstehende Weiterentwicklung der
Gemeinsamen Agrarpolitik.
Eine Grafik zur Bereitschaft der Landwirte, ihren Betrieb auf ökologischen Landbau umzustellen, finden Sie hier.