25.05.2016 | 16:15:00 | ID: 22360 | Ressort: Landwirtschaft | Bio

Parlamentarischer Staatssekretär Horst Becker: "Öko-Landbau bedeutet Nachhaltigkeit und Verbrauchernähe"

Düsseldorf (agrar-PR) - Neunte Station der Sommertour "NRW is(s)t…": Staatssekretär Horst Becker besucht Naturland-Hof Rosenau in Bad Sassendorf

Die NRW-Landesregierung will den Ausbau der ökologischen Landwirtschaft in Nordrhein-Westfalen weiter forcieren. „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die Ökolandwirtschaft in Nordrhein-Westfalen ambitioniert auszubauen und die stetig wachsende Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln möglichst mit heimischer Ware zu decken“, sagte Horst Becker, Parlamentarischer Staatssekretär im NRW-Landwirtschaftsministerium, bei seinem Besuch in Bad Sassendorf.

Im Rahmen der Sommertour „NRW is(s)t…“ informierte sich Horst Becker beim Naturland-Landwirtschaftsbetrieb Hof Rosenau über den Anbau vor Ort und die Aktivitäten der Naturland-Marktgenossenschaft mit Sitz in Lippetal. Der Hof wird von der Genossenschaft betrieben; dort werden unter anderem Zucchini, Fenchel, Kartoffeln und Möhren angebaut. „Hier in Bad Sassendorf sehen wir: Die Öko-Landwirtschaft hat gute Aussichten. Eine ökologische Landbewirtschaftung entspricht in besonderer Weise den Prinzipien einer nachhaltigen und verbrauchernahen Landwirtschaft“, sagte Horst Becker.

Die Naturland-Marktgenossenschaft wurde 1994 gegründet. Die Genossenschaft ist ausschließlich auf Anbau, Aufbereitung und Vermarktung von Bio-Gemüse spezialisiert und erzielt einen Jahresumsatz von circa 31 Millionen Euro. Sie ist wichtiges Bindeglied zwischen Bio-Erzeugern und Handel. Die Naturland-Marktgenossenschaft vermarktet regional und überregional an Kundinnen und Kunden des traditionellen Lebensmittel-Einzelhandels, an Discounter und den Fachhandel.

„Der regionale Anbau und die Vermarktung von verschiedenen Bio-Gemüsesorten haben sich zu einem wichtigen Standbein der Marktgenossenschaft entwickelt. Immer mehr Naturland-Gemüse in die Regale des Lebensmittelhandels zu bekommen, ist unser Ziel“, sagte Franz Westhues, Geschäftsführer der Naturland-Marktgenossenschaft in Lippetal.

Insgesamt plant das Land NRW bis 2020 alleine für die Förderung des Öko-Anbaus rund 133 Millionen Euro ein. Die Mittel stammen aus dem neuen NRW-Programm Ländlicher Raum. Zum Vergleich: Im abgelaufenen NRW-Programm 2007-2013 betrugen die ausgezahlten Ökoförderprämien rund 84 Millionen Euro. An der Finanzierung sind neben dem Land auch der Bund und die EU beteiligt. Ergänzend zur Anbau-Förderung kommen noch Mittel für Bildungs- und Beratungsmaßnahmen, einzelbetriebliche Investitionen wie Stallbauten und die Vermarktung hinzu. „Wenn unsere Landwirtinnen und Landwirte Gelder für Natur- und Tierschutzmaßnahmen oder den Öko-Landbau erhalten, ist das ein Leistungsentgelt für öffentliche Güter wie gesunde Ernährung, gutes Trinkwasser und den Erhalt einer artenreichen Kulturlandschaft. Dieser Wert wird immer mehr Menschen bewusst. Dementsprechend groß sind das Vertrauen in die ökologische Landwirtschaft und die Nachfrage nach Bioprodukten“, betonte Staatssekretär Becker.

Mitte April hatte Verbraucherschutz- und Landwirtschaftsminister Johannes Remmel die diesjährige Sommertour des Ministeriums in Bornheim mit dem Auftakt der Spargelsaison gestartet. Mit der landesweiten Tour bis in den Herbst hinein will das Ministerium über nachhaltige Nahrungsmittelproduktion, die kulinarische Vielfalt der Regionen, die Wertschätzung von Lebensmitteln und über erfolgreiche Projekte vor Ort aus diesen Bereichen informieren.

Zahlen und Hintergründe zum Ökolandbau NRW

Ökologisch wirtschaftende Betriebe zeichnen sich unter anderem durch eine vielfältige Fruchtfolge, tiergerechte Haltung und den Verzicht auf genetisch veränderte Organismen aus. Seit 2011 stagniert der Zuwachs der Ökofläche und Ökobetriebe in NRW. Insbesondere der bisher zu geringe Preisabstand zwischen ökologisch und konventionell erzeugten landwirtschaftlichen Produkten und die in den letzten Jahren stark gestiegenen Pachtpreise für landwirtschaftliche Flächen wirkten sich negativ auf die Bereitschaft zur Umstellung auf ökologische Landwirtschaft aus. Auch die hohen Investitionskosten bei Umstellungen von Tierhaltungen führten zu einer geringeren Umstellungsbereitschaft.

Am 31.12.2014 gab es in NRW insgesamt rund 1.800 ökologisch wirtschaftende landwirtschaftliche Betriebe mit einer Fläche von etwa 70.000 Hektar Fläche. Das entspricht einem Anteil an allen landwirtschaftlichen Betrieben in NRW von knapp sechs Prozent und einem Anteil an der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche in NRW von rund fünf Prozent. In das Kontrollverfahren nach EU-Öko-Verordnung sind neben den landwirtschaftlichen Unternehmen auch Verarbeitungs-, Import-, Futtermittel- sowie Handelsunternehmen einbezogen. Insgesamt werden in Nordrhein-Westfalen circa 3.500 Unternehmen nach den Vorschriften der EU-Verordnung Ökologischer Landbau kontrolliert.

Der Umsatz mit Biolebensmitteln steigt von Jahr zu Jahr kontinuierlich mit Steigerungsraten zwischen 5 bis 10 Prozent an. Bundesweit wurden in 2015 8,62 Milliarden Euro umgesetzt, in NRW ca. 1,6 Mrd. Euro. Der Anteil der Ökolebensmittel am gesamten Lebensmittelmarkt in 2014 betrug 4,35 Prozent. (mkulnv.nrw)
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