Schwerin (agrar-PR) -
Agrarminister von Bund und Ländern beraten am Freitag in Potsdam auch über Tierschutz und Handelsabkommen Thüringens Landwirtschaftsminister hat sich erneut gegen die Pläne der Europäischen Kommission zur grundlegenden Novellierung der EU-Öko-Verordnung gewandt. „Wenn wir den Ökolandbau wirklich voran bringen wollen, dann brauchen wir eine behutsame Entwicklung des europäischen Rechts und keine komplett neuen Regeln“, sagte Reinholz im Vorfeld der Agrarministerkonferenz (AMK) am 5. September in Potsdam. Neben der EU-Öko-Verordnung stehen unter anderem das Tierwohl, die ländliche Entwicklung und Freihandelsabkommen der EU auf der Agenda der Ressortchefs.
Der derzeitige Entwurf zur EU-Öko-Verordnung sieht vor, Produkte statt Produktionsprozesse zum Maßstab zu machen. „Damit würde nicht mehr danach gefragt, wie ein Produkt hergestellt wird. Unser Kontrollsystem müsste umgebaut werden, eine ganze Branche stünde vor dem Neuanfang“, sagte der Minister. „In Deutschland besteht jedoch über Parteigrenzen hinweg Konsens darüber, den Vorschlag der EU abzulehnen“, sagte Reinholz.
Die Agrarminister beraten auch über die Haltung und den Schutz landwirtschaftlicher Nutztiere, konkret über den Handel und Transport von Tieren, die Vorsorge vor Tierseuchen und Fragen des tiergerechten Schlachtens. „Es muss uns gelingen, gemeinsam mit den Landwirten einerseits Tierwohl und Tierschutz zu verbessern und gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit der Tierhaltung in Deutschland zu erhalten“, sagte Agrarminister Reinholz.
Die deutschen Agrarminister von Bund und Ländern treffen sich zwei Mal pro Jahr zu Beratungen im jeweiligen AMK-Vorsitzland. In diesem Jahr hat Brandenburg den Vorsitz inne und lädt zur Herbstsitzung nach Potsdam. (tmlfun)