Wien (agrar-PR) - Zu Beginn des von der UNO proklamierten „
Jahres der Biodiversität“ wurden in Österreich 79 neue Sorten landwirtschaftlicher Arten in die
Österreichische Sortenliste aufgenommen.
Unter Agro-Biodiversität versteht man sowohl die
Vielfalt der in der Landwirtschaft genutzten Arten als auch die Anzahl
der Sorten mit bestimmter Merkmalsausprägung und deren
unterschiedlichen genetischen Background. Diese Vielfalt der
genetischen Ressourcen ist die Basis für eine nachhaltige,
umweltschonende Produktion von Nahrungs- und Futtermitteln sowie
pflanzlichen Rohstoffen für die weiterverarbeitende Industrie.
Die
Züchtung gesunder, qualitativ hochwertiger, standortangepasster und
ertragreicher Sorten landwirtschaftlicher Arten trägt maßgeblich dazu
bei, die genetische Vielfalt zu erhalten bzw. zu verbreitern. Diese
breite genetische Vielfalt ist aber auch die Voraussetzung dafür,
landwirtschaftliche Kulturarten und deren Sorten überhaupt an die
infolge des Klimawandels sich ändernden Umweltbedingungen anzupassen.
Für
eine nachhaltige Produktion sind beispielsweise die
Krankheitstoleranzen der im heimischen Anbau stehenden Weizen-,
Körnermais- oder Sojabohnensorten von essenzieller Bedeutung. Durch
deren Widerstandskraft gegenüber Pilzbefall und tierischen Schädlingen
tragen solche Sorten zur Einsparung beim Pflanzenschutzaufwand und
somit zum Schutz der Umwelt bei. Sorten mit einem hohen Gehalt
erwünschter Inhaltsstoffe (Eiweiß, Öl, Zucker) vermindern die
Arbeitsschritte und die Bearbeitungsintensität der Ausgangsprodukte bei
der Lebensmittelherstellung.
In Österreich sind, für Europa
einzigartig, auch Sorten von Kulturarten gelistet, die speziell für den
biologischen Landbau gezüchtet wurden. Zudem wurden auch so genannte
„Erhaltungssorten“, das sind „Landsorten, die an die örtlichen und
regionalen Gegebenheiten angepasst und von genetischer Erosion bedroht
sind“, über die Österreichische Sortenliste in den Gemeinsamen
Sortenkatalog der EU aufgenommen.