25.05.2011 | 18:40:00 | ID: 9573 | Ressort: Landwirtschaft | Dienstleistungen

Höllerer: Flexible Kinderbetreuung durch Tagesmütter ausweiten

Wien (agrar-PR) - "Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist für Frauen im ländlichen Raum häufig ein Problem."
"Dies deshalb, weil öffentliche Kinderbetreuungseinrichtungen auf dem Land teilweise lange Anfahrtszeiten erfordern oder Öffnungszeiten haben, die dem Tagesplan berufstätiger Eltern nicht optimal entsprechen. Hinzu kommt, dass nicht überall Nachmittagsbetreuung und Mittagessen angeboten werden. Mit der Ausweitung des Projektes Kinderbetreuung durch Tagesmütter könnte man vielen berufstägigen Müttern und Vätern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wesentlich erleichtern. Die Nachfrage ist groß, denn dieses innovative Modell bietet Flexibilität sowohl bei den Betreuungszeiten als auch in den Ferien. Aber auch für unter 3-Jährige und für Schulkinder am Nachmittag bieten Tagesmütter eine kindgerechte, individuelle Betreuung in familiärer Atmosphäre", erklärte Anna Höllerer, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Österreichische Bäuerinnen in der LK Österreich.

Konkret müsse es gelingen, die Tagesmütter/väter im Bereich der Kleinkind- und der Nachmittagsbetreuung von Schülern bei Förderungen von der öffentlichen Hand gleichzustellen. Auf diese Weise wäre Kinderbetreuung auch wirklich für alle Familien leistbar. Ebenso soll beim Kinderbetreuungsgeld das Erwerbsmodell Tagesmutter in Kombination mit der Betreuung der eigenen Kinder hinsichtlich Freigrenzen besonders berücksichtigt werden, forderte Höllerer.


Familiennahe Betreuung optimal

"Um die bestehende Lücke bei der Kinderbetreuung in Österreich zu schließen, brauchen wir im ländlichen Raum Betreuungsalternativen wie sie eben Tagesmütter/väter bieten. Sie sind eine ideale Ergänzung zu Kindergärten und Schulen. Dies ist besonders in Gemeinden wichtig, wo die notwendige Gruppengröße für institutionelle Einrichtungen nicht erreicht wird. Hinzu kommt, dass in vielen Familien eben auch die jungen Großmütter noch arbeiten und ebenso in der Nachbarschaft nicht überall Frauen tagsüber für die Betreuung von Kindern zur Verfügung stehen.

Gerade in der Landwirtschaft gibt es eine Reihe von Tätigkeiten, wo Bäuerinnen unmöglich die eigenen Kinder am Hof betreuen können. Umso wichtiger ist es daher auch für Bäuerinnen, dass sie etwa zu Arbeitsspitzen externe und im Idealfall stundenweise Betreuungsmöglichkeiten zur Auswahl hätten", unterstrich Höllerer.


Kinderbetreuung am Bauernhof

Rund ein Drittel der Bäuerinnen haben vor ihrer Heirat einen nicht-landwirtschaftlichen Beruf ausgeübt, wobei etwa zwei Prozent der Jungbäuerinnen einen Sozialberuf erlernt haben, wie etwa Kindergärtnerin, Krankenschwester, Familienhelferin.

"Sofern es die Abläufe und die familiäre Situation im bäuerlichen Betrieb eben ermöglichen, könnten diese jungen Frauen ihre Erfahrungen und Ausbildung bei der Kinderbetreuung am Bauernhof optimal einbringen", so Höllerer.

Österreichweit bieten derzeit rund 80 Bäuerinnen in vier Bundesländern Kinderbetreuung am Bauernhof an und in Oberösterreich haben 32 Bäuerinnen und Bauern innovative Angebote für Kinder wie Abenteuernachmittage am Bauernhof, Feste und Workshops entwickelt.

"Die Nachfrage ist gut, denn schließlich bietet die Kinderbetreuung am Bauernhof für Kinder, Eltern, Bäuerinnen und Landwirten eine Reihe von Vorteilen wie etwa die flexible Zeiteinteilung, direkte Ausübungsmöglichkeit der Tätigkeit daheim, der direkte Kontakt zu Tieren und zur Natur sowie die Erwirtschaftung eines Zuerwerbs im bäuerlichen Betrieb", betonte Höllerer abschließend. (lk-ö)
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